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Der Senftenberger Markt lässt uns noch nicht los! Heute eine schön umrahmte Variante, die höchstwahrscheinlich zu nachfolgendem Inserat aus dem Senftenberger Anzeiger passt. Oder was sonst ist eine "Brikett-Karte"?
Senftenberger Anzeiger (1908) |
Verlag Wilhelm Brückner,
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Ob man es glaubt oder nicht - beide heutige Motive zeigen ein und dieselbe Adresse! Markt 9. Auf die obere Abbildung bin ich schon seitdem ich dieses Projekt betreibe und sie auf dem Einband des zweiten Forkert-Buches gesehen habe, scharf. Dank Wolfgang Dommaschk, der sie mir neben einer Reihe anderer historischer Senftenberger Ansichten zur Verfügung stellte, kann ich sie heute endlich auf www.gruss-aus-senftenberg.de vorstellen. Technisch gesehen handelt es sich dabei um einen dieser Weissgärber- Abzüge, mit denen die jeweiligen Betreiber des Fotoateliers bereits zu DDR-Zeiten, aber auch nach der Wende eine Mark nebenher machten. Leider ist den meisten dieser Abzüge gemein, dass sie sehr kontrastreich ausfallen. Das oftmalige Fehlen der Mitteltöne spricht nicht gerade für handwerkliche Meisterschaft und lässt die Aufnahmen sehr kalt wirken. Ich versuche zwar hier und da noch etwas herauszuholen, aber wo nichts ist, da kann man nicht mehr viel drehen. Egal! Es ist das Beste was mir momentan zur Verfügung steht und besser als garnichts. Doch zurück zum eigentlichen Thema... Während wir uns mit <= 1916 für die erste Abbildung im normalen Rahmen bewegen, schlägt für die zweite Abbildung ein sensationelles <= 1880 zu Buche! Bezüglich der Datierung der Aufnahme hatte sich schon vor mir jemand auf diese Angabe festgelegt und dies handschriftlich auf der Bildseite vermerkt. Ich kann dieses Datum derzeit auch nicht besser bestimmen, da bereits mein Vorgänger scheinbar dieselbe Methode verwendete, indem er die archivierten Ausgaben des Senftenberger Anzeiger zu Rate zog und dort keinerlei Reklame, weder von Max Clemens Killig noch Oswald Neumann, fand. Besagte archivierte Ausgaben reichen bis zum Jahr 1881 zurück und so kann man mit relativer Sicherheit sagen, dass in jenem Jahr die beiden Geschäfte unter diesen Namen nicht mehr existierten. Einzig der dritte im Bunde - die Buchbinderei Pelz - operierte noch weit über das Jahr 1880 hinaus. Friedrich Pelz begründete übrigens 1875 den Senftenberger Anzeiger. Mit dem Einstieg Georg Grubanns 1882 und der schrittweisen Wandlung der Zeitung hin zu einem Tagesblatt wurde diese zu einem Verkaufsschlager. Die beiden Geschäftsleute machten übrigens schon 1885, also einige Jahre vor der "Erfindung" der Ansichtskarte, mit dem Slogan "Gruss aus Senftenberg" Kasse...
Senftenberger Anzeiger (1885)Ich glaube, ich muss nun wirklich ernsthaft darüber nachdenken, den Untertitel meines Projektes in "Senftenberger Motive auf historischen Postkarten und Photographien 1880 - 1945" zu ändern. |
Aufnahme <= 1916
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Wem meine heutige Motiv-Auswahl ziemlich Ilse-lastig vorkommt... Recht hat er! Der Grund dafür ist der, dass ich Norbert Jurk ein wenig bei den Arbeiten an seinem neuen Buch unter die Arme gegriffen habe, welches stark auf die Standorte der Ilse Bergbau AG fokussieren wird. Ich bereitete eine kleine Anzahl von Abbildungen auf, damit diese in bestmöglicher Qualität in seinem neuen Werk abgedruckt werden können. Und diese Arbeit möchte ich natürlich nicht lange im digitalen Schubkasten versauern lassen. Während wir es bei AK_Sed 013_1 noch mit einer realen Ansicht zu tun haben, sind die beiden folgenden Postkartenmotive stark fantasiebehaftet. Druck u. Verlag Max Beyer,
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Verlag der Ilse-Wohlfahrtsgesellschaft m.b.H.,
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