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Knapp 14 Tage lagen zwischen den beiden Zeitungsmeldungen aus
der "Senftenberger Zeitung" (oben) und der "Lausitzer Rundschau"
(unten)...
125 Kilo Sprengstoff und zack-bumm weg war er, der Wasserturm
auf dem Paradiesberg, der dort mehr als 50,
und nicht wie die LR schrieb 40, Jahre über
der Landschaft thronte.
Am 1. April 1914 eingeweiht, faßte der Turm einstmals in seinem
Inneren 350 Kubikmeter Trinkwasser und sorgte jahrelang für
die notwendigen Druckverhältnisse in den Trinkwassernetzen der
Umgebung.
Der 20. Januar 1965 war das Ende der prägnanten Landmarke, die dem
Fortschritt im Wege stand. Und zwar dem Fortschritt des Großtagebaus Meuro,
der seinerseits über einen Zeitraum von 40 Jahren
das Gebiet rings um Senftenberg im Uhrzeigersinn (bildlich von 9 Uhr bis
2 Uhr) einmal völlig umpflügte und dabei eine Reihe von Ortschaften
berührte und teilweise für immer zerstörte.
Die Geburtsstunde des Tagebaus Meuro schlug am 20. Februar 1958 mit dem
feierlichen Schachtholzlegen am Ansatzpunkt des Schachtes Sauo und
endete (abgesehen von den "Nachwehen") am 17. Dezember 1999 mit der
Ausfahrt des letzten Kohlezuges aus der Grube.
Die Sprengung des Wasserturmes von Senftenberg 2 war insgesamt
betrachtet dabei nur eine Randnotiz. Wer die ganze Geschichte
des Tagebaus Meuro erfahren möchte, den muß ich noch ein paar Wochen
vertrösten... Ich hoffe, ich verrate noch nicht zuviel, aber der Meister
der hiesigen Heimatbücher, mein Forscherkollege Norbert Jurk, wird genau
diese Geschichte mit jeder Menge Bildmaterial in seinem, Ende des Jahres
erscheinenden, neuen Buch aufrollen!
Die heute hier von mir vorgestellten Ansichtskarten bzw. Fotos, die den
Wasserturm zu unterschiedlichen Zeiten seines fünfzigjährigen Daseins
zeigen, werden übrigens voraussichtlich nicht in besagtem Buch
zu sehen sein.
Aufnahme <= 1940 Sammlung Marlis Schröter
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Aufnahme <= 1964 Sammlung Matthias Gleisner (Schenkung R.Lieske)
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