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2200 Motive... Donnerwetter! Wer hätte das gedacht? Knapp 7 Monate hat es gedauert um eine weiteres Hunderter-Pack alter Ansichten aus Senftenberg
und Umgebung aufzubereiten und zu präsentieren. Wenn es nach mir ginge dann könnte das noch ewig so weiter gehen. Ich befürchte jedoch, daß mir über kurz
oder lang das Material ausgehen wird. Doch genug der Vorrede. Schreiten wir nunmehr zur Tat und zeigen Motiv 2199 und 2200...
Wie nicht anders zu erwarten, besitzen beide Fotografien einen musikalischen Hintergrund. Zufälligerweise zeigen beide Abbildungen auch noch denselben "Truppenteil". Ich
habe jetzt nicht Person für Person abgeglichen, doch ich glaube im Großen und Ganzen erkennt man das identische Personal. Die rechte Fotopostkarte wartet mit einem Poststempel
vom 30. Juni 1927 auf und der Absender informiert im Text (wahrscheinlich seine Eltern in Dissen bei Cottbus): Vor August komme ich nicht nach hause. Haben jeden Sonntag Umzug.
Aufgrund des Symbols auf der großen Trommel kann zweifelsfrei gesagt werden, daß es sich hierbei um einen Spielmannszug des Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold handelt. Daß es sich konkret
um die Senftenberger Abteilung handelt, kann nicht hundertprozentig bestätigt werden. Ich vermute es jedoch stark. Es war damals aber nicht alles nur "Trommeln und Pfeiffen". Es ging durchaus "handfest" zur Sache. Der nachfolgende Auszug aus der nationalsozialistischen Propaganda mag das verdeutlichen. Die Reichsbanner-Leute wurden von den Nazis übrigens verächtlich Reichsbananen genannt... ... In Senftenberg tobte der Kampf ín den Jahren 1931/32 unentwegt weiter. Größere Zusammenstöße gab es am 8. und 9. August 1931 (Volksentscheid). Am Vorabend des Volksentscheids rief die damalige Zschornegosdaer SA., die im Parteilokal Zschieschke eingeschlossen war (das Lokal war regelrecht umlagert), die Senftenberger Kameraden zu Hilfe. Innerhalb einer Stunde waren 20 Mann in Zschornegosda und nach einem blutigen Kampfe wurde die Zschornegosdaer SA. befreit und das Reichsbanner und die Kommune mit nicht ganz heilen Köpfen nach Hause geschickt. Drei schwerverletzte Reichsbananen mußten ins Krankenhaus eingeliefert werden. Für diese Niederlage wollten die Gegner Rache nehmen. Am Tage des Volksentscheids sammelten sich Reichsbannerleute und Kommune und überfielen Wahllokale, in denen SA.-Männer ihren Dienst versahen. Von Sedlitz, Reppist, Bückgen und anderen Orten aus der Umgebung wurde Verstärkung seitens der roten Mordbanditen herangeholt. In der Calauer Straße kam es zum Zusammenstoß. Ueber 200 Reichsbannerleute und Kommunisten überfielen 12 SA.-Männer, die beim Verteilen von Wahlzetteln beschäftigt waren. Die SA.-Männer wurden in bestialischer Weise zu Boden geschlagen. ... Soweit die Legendenbildung der Nazis in einer Retrospektive, die 1939 im Jahrbuch des Kreises Calau unter "Die SA. des Kreises in der Kampfzeit" veröffentlicht wurde. |
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