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Emil Weissgärber
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Mit einer Ausnahme! Bei der Person links hinten handelt es sich mit ziemlicher Sicherheit um Stanislaus von Tessen-Wesierki, den damaligen Pfarrer der katholischen Pfarrgemeinde.
Ihn sehen wir auf der rechten Fotopostkarte, umringt von einer Schar halbwüchsiger Jungen, die augenscheinlich ihre Erstkommunion
erhalten haben, ebenfalls. Von Tessen-Wesierki trat Pfingsten 1920 die Pfarrstelle in Senftenberg an. Eine Funktion, die er nachfolgend mehr als 20 Jahre inne hatte bis in 1942 gesundheitliche Gründe zwangen zu resignieren. In seine Wirkungszeit fallen die Errichtung katholischer Kirchenhäuser in Hörlitz und Sedlitz und nicht zuletzt der Bau des imposanten katholischen Gotteshauses an der Calauer Straße so wie wir es auch heute noch kennen. Nach zwei Notvarianten startete hier 1924 der Neubau, der 1925 eingeweiht wurde. Damit ist klar, daß beide Aufnahmen nicht vor 1925 gemacht worden sein können.
Pfarrer von Tessen verfasste übrigens 1922 eine Festschrift zum 30-jährigen Jubiläum der Pfarrei, die im Selbstverlag erschien.
Bislang ist es mir noch nicht gelungen ein Exemplar davon in die Hand zu bekommen. Ich stand einmal kurz davor, doch wurde mir
der Zugriff aus irgendwelchen Gründen verwehrt, die so wirr waren, dass ich sie schon wieder vergessen habe. |
Theinert, Photo-Atelier Senftenberg-L.
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Ich verspreche mir inhaltlich zwar nicht allzuviel davon, maximal eine Aufarbeitung der Geschichte bis 1922, aber interessieren würde mich die Publikation doch. Wie auch
schriftliche Berichte über die Folgezeit wie beispielsweise einer aus dem Mai 1945 der von von Tessens Nachfolger Pfarrer Josef Winkler stammt und der die Situation der
Pfarrkirchen des Dekanats zu diesem Zeitpunkt folgendermaßen beschreibt:
Hochwürdigster Herr Generalvikar! |
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Von Tessen-Wesierski befand sich im April 1945 in Hoyerwerda und erlebte unmittelbar
die Umstände, die zum oben erwähnten Tod des Erzpriesters Kowallek führten. Er berichtete
im Nachgang dazu. Doch zurück in etwas bessere Zeiten für Geistliche und Kirchen: die rechts abgebildete Ansichtskarte lässt sich ebenfalls schwer datieren. Das von mir ausgerufene <= 1937 resultiert einzig und allein aus dem Wissen, dass in jenem Jahr die Kirchturmuhr endlich in Betrieb genommen werden konnte. Auf der Abbildung sehen wir deutlich, daß selbige ohne Zeiger daherkommt. Vermutlich ist die Aufnahme aber wesentlich älter, möglicherweise Ende der 1920er. |
Erich Krause, Papierhandlung,
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Nunmehr mit dem entsprechenden Uhrwerk ausgestattet, präsentiert sich die Katholische Kirche auf dem letzten
Foto für heute. Definitiv nach dem Krieg fotografiert und von mir mit <= 1965 versehen. Es ist mehr so ein
Gefühl als Gewissheit. Relativ sicher ist, dass es nach 1955 war. Der Zaun um das Kirchgelände hat im Vergleich
zu Aufnahmen, die bis zu jenem Jahr fixierbar sind, eine andere Gestalt erhalten...
Aufnahme <= 1965
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