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Ich hatte vor kurzem berichtet, daß in diesem Jahr Weihnachten für mich etwas vorzeitig stattfand, denn ich wurde vor einigen Wochen mit seltenem Bildmaterial bedacht,
das behilflich dabei ist, den Weiterbetrieb von www.gruss-aus-senftenberg.de zu sichern oder wenigstens ein Ende vor der ominösen 600. Neues-Seite
zu verhindern. Gleichzeitig erwähnte ich, daß es sich dabei größtenteils um technisch angehauchte Ware handelt. Die Einstiegsgrafik verrät, daß heute so ein "Tag der Technik" ist... ![]() |
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Da ich nicht über das nötige Wissen verfüge und es wahrscheinlich auch nur die wenigsten interessieren dürfte,
versuche ich gar nicht erst im folgenden den Experten zu geben. Stattdessen arbeite ich mich erst einmal an einem Kuriosum ab... der Ansichtskarte
rechts. Auf den ersten Blick wird deutlich, daß hier irgendetwas nicht stimmt. Ich meine damit die Größe und auch die Position der Eimerleiter. Wie es in der Realität aussah offenbart ja die Grafik oben, die denselben Bagger jedoch aus der anderen Richtung zeigt. Spätestens beim Vergrößern kommt der Grund zum Vorschein: die ganze Szenerie ist nämlich gezeichnet. Dies erfolgte insgesamt zwar sehr realistisch, da zweifellos auf Grundlage eines Fotos, aber mindestens bei der Eimerleiter und ich würde sogar behaupten, bei der Größe des Baggers im Vergleich zu der dahinter befindlichen Förderbrücke, verließen den Künstler die Kräfte. Ich erkenne in der Vergrößerung sogar Fragmente einer Künstlersignatur in der rechten unteren Ecke. Während das 1939 ganz gut lesbar ist, ist der Künstlername kaum zu entziffern. Mit viel Fantasie lese ich da irgendetwas mit "Otto". Bis vielleicht zukünftig ein anderes Werk mit derselben Signatur auftaucht bleibt der Schöpfer der Zeichnung also im Dunkeln. Das rätselhafteste an der Produktion ist jedoch der Titel! Grube Marga N.-L. Förderbrücke... |
Rudolf Ließ, Bekleidungshaus,
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Das verückte ist nämlich, daß es damals in den zu Grube Marga gehörenden Tagebauen gar keine Förderbrücken gab! Das wurde erst Ende 1944
mit dem Aufbau einer AFB 25 im Tagebau Niemtsch nachgeholt. Diese ging jedoch erst nach Ende des 2. Weltkriegs, genauer gesagt: am 10. März 1949,
in Betrieb und sah darüberhinaus auch völlig anders aus. Witzigerweise können sich die Experten hier auch nicht einigen. Während im Kippensand 2015
das Gerät als F 24 bezeichnet wird, alle anderen Veröffentlichungen von einer F 25 schreiben, liest man im Kippensand 2023 nun von einer
F 29... Soll heute aber nicht das Thema sein. |
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1949... da arbeitete die Förderbrücke von unserer Ansichtskarte schon nicht mehr. Zumindest nicht in ihrem Ursprungstagebau (und jetzt werden wir
langsam mal konkret) Ilse-Ost, östlich von Senftenberg auf halbem Weg nach Sedlitz. Nicht daß sie dort nicht mehr gebraucht worden wäre. Nein, die
Siegermacht UdSSR hielt es für angebracht, diese Brücke neben weiteren Großgeräten, Brikettfabriken, Einsenbahngleisen usw. usf. als Reparationen demontieren
und in die Weiten der Sowjetunion verbringen zu lassen. Angeblich wurde die Brücke in einem ukrainischen Tagebau wieder aufgebaut.
Die rechts abgebildete Ansichtskarte verschweigt den genauen Standort der Brücke,
macht aber wenigstens nicht den Fehler, sie irgendwie der Grube Marga zuzuordnen. Sehr viel deutlicher wird dies aber auf dem folgenden Druck: |
Erich Krause, Papierhdlg., Senftenberg, N.-L..
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Ob die beiden Brücken-Bagger ebenfalls eine Reise in den Osten antraten hierzu konnte ich nirgendwo gesicherte Informationen finden.
Der Verdacht liegt jedoch sehr nahe. Einen Blick auf den Baggerverbund zu einem Zeitpunkt, als er seine Arbeitsebene noch nicht erreicht hatte (wir sehen im Hintergrund die Förderbrücke), erhalten wir auf der letzten Fotografie. An welchem Punkt der Geschichte die Aufnahem entstand ist ungewiß. Die Baggertechnik befindet sich jedenfalls klar erkennbar auf Höhe der Rasensohle, während das Fahrwerk der Förderbrücke deutlich tiefer stationiert ist. Für den Hochschnittbagger besteht in dieser Situation keine sinnvolle Verwendungsmöglichkeit. Beide Bagger waren Modelle der Maschinenfabrik Buckau R. Wolf A.-G., sogenannte "Buckauer Bagger". Der Hochschnittbagger verfügte übrigens über eine Besonderheit: |
Aufnahme <= 19??
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![]() Anhänge-Ausleger-Gleisrückmaschine der Maschinenfabrik Buckau R. Wolf A.-G. in Verbindung mit dem Hochbagger der Abraumförderbrücke auf Grube Ilse-Ost der Ilse Bergbau-A.-G. bei Senftenberg (N.-L.), 1933 |
An ihn war eine, ebenfalls von der Maschinenfabrik Buckau entwickelte, Ausleger-Gleisrückmaschine
angeschlossen. Diese rückte gleichzeitig die aus zwei getrennten Schwellenrosten bestehende Gleisanlage
für den Tiefbagger, die baggerseitige Stütze der Abraumförderbrücke und den Schwenkbagger des Hochschnitts. Der Bagger bildete zusammen mit dem Gestänge der Gleisrückmaschine ein Gelenkviereck. Zwei Gelenke dieses Vierecks bildeten die Anschlußpunkte des Gestänges am Bagger, in den anderen beiden Gelenken lagen die Gleisrückwagen. Der Gleisrückkran mit seinem Seilflaschenzug bildete eine Diagonale dieses Gelenkvierecks.
Wer sich für weitere technische Details interessiert, dem kann ich empfehlen, sich das "Handbuch für den deutschen Braunkohlenbergbau"
(3. Auflage, 1935) zu Gemüte zu führen. |