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Zwischen beiden Ansichtskarten liegen mindestens acht Jahre, an der Inneneinrichtung wird sich über die Dauer jedoch wenig verändert haben. Sogar in einem Firmenadressbuch
für Senftenberg, Calau N.-L. u. Umgeb. aus dem Jahr 1947 wird für den entsprechenden Eintrag eine Grafik verwendet, die starke Parallelen zu der Szenerie aufweist, die im
unteren Bereich der Zweibildkarte festgehalten ist.
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- Senftenberg, 15. Juni. Nach Schluß der in diesen Tagen in Dresden stattgefundenen Hauptversammlung des Zentral-Verbandes der Kohlenhändler Deutschlands unternahmen die anwesenden Mitglieder und Industriellen mit ihren Gästen in Begleitung einer größeren Anzahl von Damen einen Ausflug in das Senftenberger Kohlenrevier. Vormittags per Extrazug hier angekommen, unterzogen sie zunächst verschiedene Werke der Umgegend einer Besichtigung, die allseitige Befriedigung gewährte. Nachmittags 4 Uhr fand im großen Saale des hiesigen Schützenhauses ein Festmahl statt, an welchem sich annähernd 500 Personen beteiligten. Die Anwesenden waren aus allen Teilen des Reiches. Der Stadtrat von Dresden war durch 2 Mitglieder vertreten. Zuerst begrüßte Herr General-Direktor Schumann die Erschienenen mit warmen Worten, seiner Freude über das zahlreiche Erscheinen Ausdruck gebend. Der Vorsitzende des Verbandes, Herr Winsinger aus Hamburg, dankte im Namen aller für die überaus gastfreundliche Aufnahme durch den Verein der Niederlausitzer Kohlenwerke. Hierauf begrüßte Herr Bürgermeister Ziehm die Anwesenden namens der Bürgerschaft, Herr Direktor Piatschek toastete auf die Frauen und noch weitere schöne Reden würzten das Festmahl. Die Tafelmusik stellte die gesamte Senftenberger Stadtkapelle. Nach Schluß der Tafel ging es wieder per Wagen nach dem Bahnhof, von wo aus die Heimkehr der Exkursionsteilnehmer erfolgte. |
Starke & Sachse, Grossenhain
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Soweit der Senftenberger Anzeiger im Jahre 1906 über besagten Ausflug, zu dem, wie wir heute lernen, eine Erinnerungspostkarte aufgelegt wurde. Ich könnte jetzt behaupten, dass der darauf links oben abgebildete Ort Senftenberg sei (der Kirchturm würde passen), aber ich glaube, dass man für die Gestaltung der Karte auf bestehende Standardgrafiken zurückgriff.
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Beworben wurden mit ihr Senftenberger Krone Briketts aber ich muss gestehen,
dass ich bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht weiss, wo genau, also in welcher Brikettbude,
dieses Fabrikat tatsächlich gepresst wurde. Und das obwohl weitere Reklameartikel
mit diesem Logo existier(t)en. So wurden zum Beispiel umfangreiche Ansichtskartenserien
mit Künstlermotiven aufgelegt, die rückseitig das Logo und den Verweis auf Senftenberg
tragen. Dass es tatsächlich Krone-Briketts gegeben haben muss kann man hier auf
der Internet-Seite des Brikettsammlers Udo Schan sehen.
![]() Untersetzer mit Logo |
Bernhard
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Ich begebe mich zur Abwechslung heute einmal in Senftenbergs Norden. Ich muss gestehen, dass ich mich dort eigentlich überhaupt nicht auskenne. Irgendwie war das nie meine Gegend! Es gab Ecken von Senftenberg in die man als Kind und Jugendlicher einfach nie hinkam. Irgendwann musste der übergroße Teil des Geländes dem vorrückenden Tagebau Meuro weichen und so haben wir heutzutage kein Vergleichsmaterial in natura mehr zu bieten. Stattdessen sind wir auf Ansichtskarten und Fotos wie die beiden heutigen Exemplare angewiesen. |
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Den Anfang macht eine kommerzielle Zweibildkarte, auf deren oberer Hälfte
wir einen raren Blick in die Forststrasse werfen können. Für mich sieht das
Gebäude in der Mitte nach einem Ladengeschäft aus. Den zugehörigen Namen
konnte ich leider bislang nicht ermitteln. Der untere Teil der Karte stellt
einen Blick von der Höhe 304 dar. Möglicherweise kann man hier auch Teile
der Forststrasse ausmachen, aber wie schon weiter oben gesagt: ich kenne
mich in der Gegend nicht aus.![]() Bei der zweiten Abbildung handelt es sich um ein Privatfoto, welches einen, zugegeben: sehr entfernten, Blick auf die Höhe 304 bietet. Dem Fotografen war sicher mehr daran gelegen, die Person im Vordergrund in Szene zu setzen, als die für uns viel wichtigere Gegend abzubilden.
Aufnahme <= 19??
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Ernst Wenzel,
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Wenn man das Bild ganz genau inspiziert und weiss wonach man suchen muss, dann kann man sogar das Schieberhaus des Hochbehälters
am Raunoer Berg ausmachen.
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Die Chronik Die Niederlausitzer Wasserwerksgesellschaft m.b.H. zu Senftenberg (Lausitz) und ihre Wasserwerke (circa 1914) führt zu selbigem aus. Die nachfolgenden Schnittzeichnungen, die, wie auch die schöne Abbildung des Schieberhauses, oben genanntem Werk entnommen sind, liefern dem technisch Interessierten weitere Detailinformationen. ![]() |
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