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Aufnahme <= 1917 Sammlung Matthias Gleisner
Graph. Verl.-Anst., G.m.b.H., Breslau 9634 Aufnahme <= 1918 Sammlung Matthias Gleisner
Verlag Erich Krause, Papierhandlung, Senftenberg, N.-L., Markt 9 62726 Aufnahme <= 1928 Sammlung Fred Förster
Photo-Film Latussek, Dresden A1 754 Aufnahme <= 19?? Sammlung Fred Förster
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Im direkten Vergleich mit heute hatten die Bewohner der Sternstrasse ja sogar
noch Glück... Wie wir zuletzt sehen konnten, gab es dereinst mindestens einen
Kolonialwarenladen in der Nähe. Auch in der Calauer Strasse existierte noch
das eine oder andere Geschäft und der Weg dahin war nicht allzu weit.
Heutzutage befindet sich in der Gegend überhaupt keine Einkaufsmöglichkeit
mehr und wenn man etwas benötigt, dann muss man notgedrungen "in die Stadt".
Aber auch schon früher lockte die Senftenberger Innenstadt die kauflustigen
Einwohner an. Beispielweise konnte man in der Kreuzstrasse damals wie
auch heute in den kleinteiligen Verkaufsläden und Wirtschaften sein Geld an
den Mann oder die Frau bringen.
Einen Eindruck der Gegebenheiten vor 80 bis 100 Jahren vermitteln die vier
Motive, die heute zur Ansicht gelangen.
Bei Nummer 1 handelt es sich um eine seltene Fotopostkarte. Nummer 2 ist
grundsätzlich bekannt. Ganz zum Anfang meines Projektes stellte ich die colorierte
Fassung davon vor. Ich würde mir wünschen, noch eine bessere Version davon
zeigen zu können (Stichwort: Reinicke & Rubin, Magdeburg gegen Graphische Verlagsanstalt
Breslau).
Motiv Nummer 3 ist eine der seltenen Gelegenheiten, einen Blick in die Kreuzstrasse
aus der entgegengesetzen Richtung, also vom Markt her, zu erhaschen.
Das vierte Motiv liefert eine Ansicht des Lokals "Zur Börse". Letzteres konnte
man unter anderem auch schon auf der Abbildung zuvor ausmachen. Das Motiv ist
nicht neu im digitalen Archiv sondern bereits durch eine Zweibildkarte bekannt.
Durch die größeren Abmessungen und die deutlich erkennbare Nachbearbeitung
der heutigen Version, werden einige Details jedoch schärfer dargestellt.
Senftenberger Anzeiger (1928)
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Nachdem wir uns in der vergangenen Woche auf "gewöhnlichem" Ansichtskarten-Terrain bewegten, möchte ich die neue Woche
mit Motiven beginnen, die die Mehrzahl der Betrachter so wahrscheinlich noch nie gesehen hat. Die Sternstrasse
gehört nämlich motivtechnisch zu den sehr unterrepräsentierten Strassen Senftenbergs.
Photogr. Ernst Wenzel, Senftenberg. Aufnahme <= 1929 Sammlung Matthias Gleisner
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Photogr. Ernst Wenzel, Senftenberg. Aufnahme <= 1929 Sammlung Matthias Gleisner
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Die untere Abbildung der rechten Zweibildkarte ist Anlass für mich, erstmals auf eine Sache tiefer einzugehen, die
ich eigentlich von Anfang an ziemlich kurios finde: der Begriff "Hallesche Pfännerschaft" als Betreiber von Grube
und Brikettfabrik in Senftenberg. Einen recht guten Überblick über die Geschichte und das "wie" und "warum" vermittelt
folgende Zeitschriftenanzeige (ca. 1919).
Die Luftaufnahme und die Abbildung der Bunkerbrücke (letztere ist auch auf der obigen Ansichtskarte zu sehen) stammen
aus anderen Publikationen. Die originale Zeitschriftenanzeige enthält an ihrer Stelle Abbildungen, die keinen Bezug
zu Senftenberg haben.
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"Friedrich Ernst" vor 1931
"Friedrich Ernst" vor 1937
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In der Chronik Die Hallesche Pfännerschaft 1500-1926 liest sich der Senftenberg-Teil, der in der langen Geschichte der
Pfännerschaft, und somit auch in genannter Chronik, nur eine Randnotiz ist, folgendermaßen:
... Der erste Schritt erfolgte im Jahre 1906, als sich der Pfännerschaft durch Vermittlung des Bankdirektors Büchner,
Artern, die Gelegenheit bot, das Braunkohlenbergwerk Friedrich Ernst in Senftenberg (Niederlausitz) nebst Brikettfabrik
und Nebenbetrieben von der Handelsgesellschaft Schöppenthau & Wolff für 1 900 000 M. käuflich zu erwerben. Am 16. Juni
erfolgte in einer außerordentlichen Gewerkenversammlung die einstimmige Annahme des Angebots, und am 1. Juli wurden die
Neuerwerbungen von der Pfännerschaft übernommen. Die Mittel zum Kauf und zu weiterem Ausbau der Werke wurden durch eine
mit 4% verzinste Obligationsanleihe im Gesamtbetrage von 2 500 000 M. aufgebracht. Die Lausitzer Werke wurden zu einer
besonderen Werksdirektion zusammengebracht, desgleichen die hallischen Betriebe. Beide unterstanden der in Halle befindlichen
Generaldirektion, deren Leitung durch die ordentliche Gewerkenversammlung vom 27. Februar 1907 dem pfännerschaftlichen
Bergwerks- und Salinendirektor Dipl.-Ing. Zell übertragen wurde.
Mit den neu erworbenen Braunkohlenbetrieben war eine Glashütte räumlich verbunden, die ebenfalls in die Händer der
Pfännerschaft überging. Da der Kohlenbedarf dieses Industriezweiges verhältnismäßig groß ist, erwies es sich als ganz
besonders günstig, daß Kohle aus dem Eigenbetriebe in reicher Menge zur Verfügung stand. Diese erkenntnis gab Veranlassung,
im Laufe der nächsten Jahre einen weiteren Betrieb gleicher Art zu erwerben. Am 10. Mai 1913 gelangte mit Rückwirkung vom
1. Mai 1912 durch Erstehung sämtlicher G.m.b.H.-Anteile von nominell 125 000 M. für 350 000 M. die Glashütte in Groß-
Räschen in den Besitz der Pfännerschaft. Auch hier konnte wie in Senftenberg durch Errichtung neuer Schmelzöfen, technische
Vervollkommnung der Betriebseinrichtungen und Mechanisierung der Arbeitsmethoden die Produktion erheblich verbessert und
erweitert werden.
Und an anderer Stelle, über die Zeit nach 1920:
Die folgenden Jahre wurden in emsiger Arbeit und zielbewußter Tatkraft zum Wiederaufbau benutzt. ... In Senftenberg liefen
acht einfache Pressen und eine Doppelpresse, die 190 110 t Briketts (99 380 t im Jahre 1914) herstellten.
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Einen Blick auf "Friedrich Ernst" aus südlicher Richtung zeigt ein
bereits gut bekanntes Ansichtskartenmotiv. Bei der mittlerweile dritten
Inkarnation der Abbildung handelt es sich wahrscheinlich um die (colorierte)
Ursprungsversion.
Sie zeigt im Unterschied zu den anderen Version einen wesentlich höheren
Feinheitsgrad der Ausführung. Ohnehin kristallisiert sich langsam heraus,
dass von vielen, möglicherweise sogar allen, Motiven, die durch die Graphische
Verlagsanstalt Breslau hergestellt wurden, eine Ursprungsversion von Reinicke
& Rubin, Magdeburg existiert.
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Originaldruck Reinicke & Rubin, Magdeburg 1909 Aufnahme <= 1910 Sammlung Norbert Jurk
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