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Verlag Br. Pulczynski, Galanterie- und Spielwaren. Ges. gesch. 1912 Aufnahme <= 1907 Sammlung Matthias Gleisner
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Verlag G.R. Ziethe, Senftenberg 8619 Aufnahme <= 1899 Sammlung Fred Förster
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Verlag: Erich Krause, Buchdr. u. Papierhandlung, Senftenberg (Lausitz). Aufnahme <= 1917 Sammlung Fred Förster
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Senftenberger Anzeiger (1898)
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Was ich irgendwie im Zusammenhang mit Ansichtskartenmotiven von der Schule 1 noch nicht zusammenkriege? Bereits Mitte 1898 wurden Karten mit
Motiven des "projektirten 20klassigen Schulgebäudes" im Senftenberger Anzeiger beworben (siehe Faksimile oben). Alle Karten, die ich bislang in den
Händen hatte, sehen für mich jedoch äusserst real und höchstens in kleinen Teilen manipuliert aus. Von irgendwelchen Fantasiezeichnungen ist
weit und breit nichts zu sehen. Das bedeutet dann wohl, dass ich noch lange nicht aller Senftenberger Motive ansichtig wurde und noch die eine oder
andere Überraschung auf mich wartet.
1897 wurde folgende, stark vereinfachte, Skizze des zu erbauenden Schulhauses im Senftenberger Anzeiger veröffentlicht:
Senftenberger Anzeiger (1897)
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Im Vorfeld versuchte der Senftenberger Anzeiger das Interesse der
Leserschaft für das Projekt zu wecken:
- Senftenberg, 10. November. Wie uns mitgetheilt wird, ist für
Senftenberg und Umgegend die Errichtung einer Fernsprech-Einrichtung
so gut wie gesichert. Die kaiserliche Postverwaltung hat auf Anfrage
mitgetheilt, daß sie, sofern mindestens 12 Anschlußnehmer in bindender
Weise ihre Zusage geben, zur Anlegung der Einrichtung bereit sei. Die
Jahresvergütung beträgt 150 Mk. ohne Kosten für die Gespräche selbst
bis zu einer Entfernung von 5 Kilometer. Jede weiteren 100 Meter
erhöhen den Preis um 3 Mk. Es sind Leitungen geplant von Senftenberg
nach Jüttendorf, Thamm, Meurostolln, Bahnhof, Reppist, Grube Ilse,
Gr.Räschen, Almahütte, Koschenberg. Sobald die vorgenannte Anlage
gesichert ist, ist die Postverwaltung bereit, den Anschluß an das
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allgemeine Fernsprechnetz nach Berlin, Dresden etc. zu bewirken,
sofern die Anschlußinhaber zusammen eine Gesammt-Jahreseinnahme von
500 Mk. mindestens garantiren. Bei Benutzung dieses Anschlusses
würde eine Gespräch bis zur Dauer von 3 Minuten und bis auf eine
Entfernung von 50 Kilometer 25 Pfg. kosten, auf weitere Entfernung
1 Mk. Wir glauben, daß unter den geschilderten Verhältnissen die
Zahl der sich Anschließenden hier und in der Umgebung eine sehr
große sein wird und möchten zu recht zahlreichem Besuche der zur
Besprechung der Angelegenheit in das "Hotel zur Sonne" auf Freitag,
den 12. d.M., Nachmittags 5 Uhr einberufenen Versammlung - vergleiche
auch den Anzeigentheil - durch Vorstehendes Anregung gegeben haben.
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Das, was zunächst den Eindruck von Sicherheitsdenken erweckt und
so überhaupt nicht danach klingt, als ob man vom Erfolg der
Unternehmung bedingungslos überzeugt sei, wurde dann doch in gewisser
Weise von Erfolg gekrönt. - Die Mindestanzahl von 12 "bindenden"
Anschlussnehmern wurde erreicht und sogar übertroffen. Der Senftenberger
Anzeiger berichtete einen Tag später:
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- Senftenberg, 13. November. In der gestern im Hotel zur
Sonne hier abgehaltenen Interessenten-Versammlung wegen Errichtung
einer Stadtfernsprechanlage, mit Anschluß an die Fernleitung Berlin-
Dresden, haben sich so viele Theilnehmer verpflichtet, daß die
Anlage nun gesichert ist und voraussichtlich im nächsten Frühjahr
hergestellt wird. Etwaige weitere Theilnehmer können beim Postamt
die Bedingungen hierzu erhalten und daselbst die bezüglichen
Formulare zur Beitrittserklärung vollziehen.
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Die für das Frühjahr 1898 avisierte "Herstellung" wurde nicht eingehalten.
Im März 1898 ist die Rede von 20 gebundenen Teilnehmern, die ihrerseits
für 5 Jahre zur Aufbringung der Gebühren verpflichtet wurden. In Folge
wurden durch den Senftenberger Anzeiger peu-a-peu neue Orte
genannt, die mittels des geplanten Anschlusses erreichbar werden würden.
Im April versuchte man etwas Druck aufzubauen, indem man bekannt gab,
dass weitere Anmeldungen zur Stadtfernsprechleitung, die in den
nächsten Tagen gebaut wird, innerhalb der nächsten 2 Tage dem Postamt
einzureichen (sind), da solche sonst nicht mit Sicherheit mehr
Berücksichtigung für dieses Jahr finden könnten.
Angebote wie "nur noch heute und solange der Vorrat reicht" waren
offensichtlich schon vor mehr als hundert Jahren eine gängige Masche.
Anfang Juli 1898 meldet man, dass die Errichtung der Einrichtung nunmehr
in Angriff genommen wurde. Sichtbares Zeichen waren die Trägermaste, die
mittlerweile auf mehreren Häusern errichtet worden waren. In Richtung
Koschenberg hatte man mit dem Setzen der Leitungsmasten ebenfalls begonnen.
Knapp zwei Monate später war es dann soweit, die lokale Presse vermeldete:
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- Senftenberg, 22. August. Die hiesige neue Stadt-Fernsprecheinrichtung
ist nunmehr soweit fertig gestellt, daß dieselbe am nächsten Mittwoch, 24.
August, in Betrieb genommen wird. Die Einrichtung funktioniert, wie die
bisher angestellten Versuche ergeben haben, ausgezeichnet und können von
diesem Tage ab die 26 angeschlossenen Sprechstellen der Stadt und Umgegend
nicht nur mit einander verkehren, sondern sich auch an den Fernsprech-
Verkehr anschließen lassen. Während für den Lokalverkehr außer dem Jahresbeitrag
eine besondere Gebühr nicht zu entrichten ist, beträgt die Gebühr für jedes
gewöhnliche Gespräch bis zur Dauer von 3 Minuten im Fernsprech-Verkehr mit
Bautzen, Clettwitz, Cottbus, Döbern, Finsterwalde, Forst, Muskau, Peitz,
Radeberg und Spremberg 25 Pf.
Danach folgte eine Auflistung von weiter entfernten Orten, zu denen ein
3-minütiges Gespräch 1 Mark kostete. Ausserdem wurde mitgeteilt, dass sich
im hiesigen Postamt eine öffentliche Sprechstelle zur allgemeinen Benutzung befände.
Wie man obigem Text entnehmen kann, wurde die Telefon-Flatrate für Stadtgespräche
bereits 1898 erfunden!
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Die Senftenberger Bevölkerung, und in erster Linie die Gewerbetreibenden, die
am ehesten Interesse an einem Telefonanschluss gehabt haben dürften, verhielten
sich in der Folgezeit eher zurückhaltend, wenn es darum ging, sich einen eigenen
Telefonanschluss zu leisten. Im Januar 1900 waren in Senftenberg gerade einmal
32 Anschlüsse geschalten... die Nr. 31 erhielt die Stadtgrube Senftenberg,
Dietrich & Co. und unter Nr.32 wurde Louis Rothe jun. in der Schloßstrasse verkabelt.
Gleichzeitig wurde der Anschluss Nr.9 von Caplick & Sohn schon wieder auf
Voges & Co. übertragen. Offensichtlich war ein Mehrwert für Caplicks auf Dauer
nicht gegeben.
Und auch die Auftragsbücher der Firmen, die sich schon 1898 auf das Geschäft
mit Telefonanlagen geworfen hatten, dürften in der Anfangszeit diesbezüglich
eher dürftig gefüllt gewesen sein.
Letztlich liess sich der Siegeszug der Technologie auch in Senftenberg nicht
verhindern. Obwohl es weitere 90 Jahre dauerte bis jeder Einwohner einen
Telefonanschluss erhalten durfte...
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Senftenberger Anzeiger (1898)
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