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Wenn Du denkst, es geht nichts mehr, kommt von irgendwo ein neuer Unterstützer her.
Im aktuellen Fall reiht sich mit seiner kleinen, aber feinen, Senftenberg-Sammlung
eine Person ein, dessen Name in den letzten Wochen einen höheren Bekanntheitsgrad
erlangt haben dürfte. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich ihn vor Erscheinen
seines Buches Burg, Schloss und Festung Senftenberg auch nicht so richtig kannte...
Dabei arbeitete Dr. Ekkehard Kandler über viele Jahre als Architekt, Bauleiter und Bauforscher
massgeblich an der Instandsetzung und Restaurierung des Schlosses und der Festungsanlage unserer
Stadt. Seine dabei gewonnenen Erkenntnisse flossen als Ergebnis in eine Dissertation. Diese
wiederum wird in oben genanntem Buch in gekürzter Form wiedergegeben.
Ich kann das Buch jedem Senftenberg-Interessierten nur wärmstens empfehlen. Auch wenn man,
wie ich, nur die Hälfte von dem versteht, was darin festgehalten ist, wird man das Werk mit
Sicherheit immer wieder gern zur Hand nehmen und dabei stets Neues lernen oder Bekanntes auffrischen.
Hervorzuheben ist auch die hervorragende Gestaltung und die durchgängig hohe Qualität
der Abbildungen und Pläne. Unter anderem kommt auch eine von mir zeitaufwändig restaurierte
Abbildung zum Einsatz und das sagt mir, dass nicht alles umsonst war, was ich so treibe.
Eine Leseprobe kann man hier online durchführen.
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Verlag von C.G. Grubann, Senftenberg Aufnahme <= 1902 Sammlung Ekkehard Kandler
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AK_SFB 097_1
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von <= 1902 auf <= 1901
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AK_SFB 097_2
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von <= 1902 auf <= 1901
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Photographie u. Verlag: Rob. Lehmann, Thamm-Senftenberg. h 46 Aufnahme <= 1912 Sammlung Fred Förster
Graphische Verlagsanstalt Konrad W. Lukowski, Leipzig N.22 Z5096 31 Erich Pakendorf, Kolonialwaren. Telefon 487 Aufnahme <= 1934 Sammlung Norbert Jurk
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Wer bezüglich der geographischen Einordnung des links abgebildeten
Motivs Schwierigkeiten hat, dem rate ich, die obere Abbildung der
nachfolgenden Zweibildkarte zu studieren. Beide Aufnahmen wurden in
etwa vom gleichen Standpunkt aus gemacht. Zwischen ihnen liegen jedoch
bis zu zwanzig Jahre Zeitdifferenz. Wichtigster Unterschied ist
natürlich das Verschwinden der ebenerdigen Gleise und der damit
verbundenen Bahnübergänge. Wie man auf dem rechts abgebildeten Ausriss
eines Senftenberger Stadtplanes schön sehen kann, befanden
sich innerhalb weniger hundert Meter insgesamt 3 Gleisquerungen.
Zwei davon (Kamenzer und Großenhainer Strecke) können wir auf der
Postkartenabbildung ausmachen. Von der dritten, der Zschipkauer
Strecke, können wir im Hintergrund nur das Bahnwärterhäuschen erkennen.
Auf dem oberen Motiv der Zweibildkarte sehen wir hingegen schon die Brücke
der hochgelegten Gleistrasse über die Lindenstrasse.
Der Standort des Fotografen für Motiv 2 der Zweibildkarte lässt sich
fast unter oder kurz hinter besagter Brücke verorten.
Die Bahnübergänge auf diesem kurzen Strassenabschnitt waren, ebenso wie
die Querungen in der Calauer/Bahnhofstrasse ein ständiges Ärgernis für
die Senftenberger oder Auswärtige, die etwas in der Stadt zu besorgen
hatten. Neben den unausweichlichen Wartezeiten waren sie überdies ein
fortwährender Quell, teilweise tödlicher, Unfälle. Aus diesen Gründen
entschloss man sich 1926 die Bahntrassen hochzulegen.
- Senftenberg, 5.Juli. Die Höherlegung der Strecke der Zschipkau-
Finsterwalder Eisenbahn schreitet rüstig vorwärts. In der Lindenstraße sind
bereits die Seitenpfeiler für die Eisenbahnbrücke fertiggestellt, sodaß nur
noch die Eisenkonstruktion angebracht werden muß. Man hat jetzt mit dem
Bau der zweiten Brücke an der Krankenhausstraße begonnen und die Ausschachtungs-
und Betonarbeiten in Angriff genommen. Die Lindenstraße ist von der Unterführung
der Großenhainer Eisenbahnstrecke bis zum Eingang nach dem Eisenwerk
tiefergelegt und fertiggestellt. Die Aufschüttungsarbeiten der Eisenbahnstrecke,
gegenüber dem Eisenwerk, sind ebenfalls im vollen Gange.
Senftenberger Anzeiger (1926)
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Ausschnitt Stadtplan (vor 1910)
Der rote Stern symbolisiert den Standort des Fotografen.
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Die erwähnte Tieferlegung der Lindenstrasse bereitete fortan auf Höhe der
Eisenbahnbrücke der Kamenzer- und Großenhainer Strecke ganz andere Probleme.
Bei stärkeren Niederschlägen sammelte sich dort nämlich das gesamte Regenwasser.
Ein Zustand, den wir auch heutzutage ab und an beklagen müssen. Für den Schreibwarenhändler
Robert Lehmann, dessen Laden wir auf den zwei Abbildungen sehen können und dem
wir die obere und auch noch weitere Senftenberger Ansichtskarten verdanken, war
dies in jenem Jahr nicht das Hauptproblem. Kopfzerbrechen bereitete ihm hingegen
das "Wasserabgraben" der Konkurrenz, wie wir nebenstehendem Inserat aus dem
Senftenberger Anzeiger entnehmen können...
Im heutigen Kontext lässt sich ein bereits lange bekanntes Motiv ein wenig nach vorn
datieren... Es ist darauf anstelle der Brückenbauwerks der Zschipkauer Strecke immer
noch der ebenerdige beschrankte Bahnübergang zu erkennen.
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Senftenberger Anzeiger (1926)
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AK_SFB 092_1
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von <= 1927 auf <= 1926
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AK_SFB 092_2
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von <= 1927 auf <= 1926
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Ein mehr oder weniger ungeplanter Krankenhausaufenthalt machte mir leider einen Strich
durch die Rechnung. Der Plan war natürlich, die heutige Anlasskarte exakt 110 Jahre
nach dem zugrunde liegenden Ereignisses vorzustellen. Nun muss ich das Ganze mit zehn Tagen
Verspätung nachholen.
Am 19. und 20. Juni 1904 fand in Senftenberg das 16. Niederlausitzer Sänger Bundesfest statt. Selbiges wurde gleich mit dem
50-jährigen Jubiläum des Senftenberger Männergesangsvereins zusammengelegt. Zwei Fliegen mit einer Klappe sozusagen. Das Grossereignis
schlug schon Wochen vor dem eigentlichen Termin hohe Wellen in der Lokalpresse und man verstand es die Erwartungen der Senftenberger
Bevölkerung anzufachen.
17.Juni,... Da das Wetter beständig schön bleiben dürfte, ist auf vollzähliges Eintreffen der angemeldeten 800 Sänger zu rechnen
und werden deshalb im Anzeigenteil die Herren Quartiergeber darauf aufmerksam gemacht, daß alle z.Z. der Kommission zugesagten
Quartiere belegt und verteilt sind und daß man sich überall auf die entsprechende Anzahl Gäste einrichten wolle. - Die Festschrift
ist umfangreicher als alle bisherigen geworden, sie umfaßt ca. 90 Seiten, ist reichhaltig illustriert und mit einer Spezialkarte
des Industriebezirks versehen, und da sie außerdem die Programme und Liedertexte beider Festtage enthält, bei dem billigen
Preise von 30 Pfg. zum Ankauf zu empfehlen. Dieselbe erscheint am Sonnabend nachmittag und wird in den Billetverkaufstellen und
auf dem Festplatze zu haben sein, sowie auch durch dazu geeignete Knaben ausgetragen werden. - Die Festmedaille ist bereits fertig
und in der Ausführung gediegen, so daß sie viele Käufer finden dürfte, ebenso wie die offizielle Festpostkarte, welche
jedoch erst Sonnabend nachmittag eintrifft.
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2950 Verlag C.G. Grubann, Senftenberg Aufnahme <= 1904 Sammlung Fred Förster
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Ich gehe davon aus, dass es sich bei der im Text erwähnten offiziellen Festpostkarte um genau jenes Stück handelt, welches ich
heute vorstelle. Es existiert noch ein anderes Motiv mit Bezug zum Sängerfest. Diese Ansichtskarte, wie auch die ebenfalls erwähnte 90-seitige
Festschrift, würde ich gerne einmal im Original in die Hand bekommen.
in(?)-offizielle Festpostkarte
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Die Senftenberger Ansicht auf der offiziellen Karte lieh man sich
der Einfachheit halber von einer anderen Ansichtskarte aus. Wer genau
hinschaut erkennt noch Teile der Seriennummer in der rechten oberen
Ecke.
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In Retrospektive meines Krankenhausaufenthaltes muss ich konstatieren, dass mein Projekt über die letzten 2 Jahre stark an meiner Substanz gezehrt hat.
Der Druck, den ich mir selbst auferlegt habe, übersteigt derzeit meine Reserven. Aus diesem Grund werde ich www.gruss-aus-senftenberg.de nicht einstellen
aber dennoch auf 50-60 Prozent zurückfahren. Es wird also nicht mehr durchschnittlich 7 neue Motive pro Woche geben, sondern für die nächste Zeit nur noch
3 bis 4.
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AK_SFB 015_1
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von <= 1940 auf <= 1938
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AK_SFB 124_1
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von <= 1935 auf <= 1930
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AK_SFB 164_1
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von <= 1919 auf <= 1915
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AK_SFB 249_1
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von <= 19?? auf <= 1930
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AK_SFB 687_1
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von <= 1945 auf <= 1941
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