|
Wir machen heute eine kleine "Seitwärtsbewegung"... Zwar kommen wir dem nächsten Meilenstein - 1.700 archivierte Motive - um 3 Stück näher, dies jedoch ohne
wirklich unbekannte Ansichten zu präsentieren. Alle drei Motive der Senftenberger Bahnhofstrasse sind bereits in mindestens einer weiteren Variante bekannt.
Gleichzeitig sind diese aber bereits in den "Babyjahren" von www.gruss-aus-senftenberg.de archiviert worden, so daß durchaus die Möglichkeit besteht, daß der
eine oder andere, diese noch nicht wahrgenommen oder aber vergessen hat. So oder so müssen die Exemplare sorgfältig archiviert werden und es sind ja auch nicht
die allerschlechtesten ihrer Art...
Graph. Verl.-Anst. G.m.b.H., Breslau 9641 Aufnahme <= 1920 Sammlung Matthias Gleisner
|
Verlag von Erich Krause, Senftenberg, L., Bahnhofstr. 1. 7849 Aufnahme <= 1910 Sammlung Matthias Gleisner
|
Originaldruck Reinicke & Rubin. Magdeburg 1908 28073 Aufnahme <= 1909 Sammlung Fred Förster
|
Apropos "Babyjahre". Keiner hat es gemerkt und auch ich hatte es ehrlich gesagt nicht mehr auf dem Schirm, aber www.gruss-aus-senftenberg.de wurde
am 24. September genau fünf Jahre alt! Ein guter Moment um in die Zukunft zu blicken. Demnächst wird das bereits erwähnte 1700. archivierte Motiv
vorgestellt und möglicherweise werden es in zwei Jahren sogar 2000 sein. Wobei diese Zahl ziemlich sportlich ist und es mit dem Material, welches
ich derzeit noch bevorratet habe, definitiv nicht zu schaffen ist. Aber glücklicherweise tauchen hin und wieder ja völlig neue Stücke aus dem Nichts
auf und meine Wunschliste nimmt irgendwie auch nicht so wirklich ab. Damit ist also noch ein wenig Luft nach oben. Zudem
laufe ich einigen Leuten schon seit längerem erfolglos hinterher, nur stellen die sich bisweilen tot bzw. lassen ihren Versprechungen dann leider
keine Taten folgen. Irgend etwas muß ich wohl falsch machen.
Doch kurz zurück zu den drei Bahnhofstraßen-Ansichten. Auf ein Kuriosum möchte ich bei dieser Gelegenheit hinweisen: Man beachte die Hausnummer
27. Auf der Ansichtskarte links, die zeitlich später zu datieren ist, als die beiden anderen, verfügt das Gebäude über sechs halbkreisförmige
Balkone. Diese fehlen auf den Exemplaren, die das Haus vor 1910 zeigen. Und das ist nicht etwa eine Manipulation an der fotografischen
Vorlage, sondern Realität. Heutzutage besitzt das Gebäude wiederum keine Balkone! Diese müssen irgendwann zu DDR-Zeiten entfernt
worden sein. Mindestens Ansichtskarten aus der Zeit bis 1961 zeugen noch von deren Existenz. Wahrscheinlich waren sie selbst in den 1970ern noch
vorhanden.
| |
Mich erstaunt hierbei nicht so sehr das Verschwinden, sondern eher,
daß man irgendwann in den 1910er Jahren da mal so einfach ein paar
derartiger Anbauten fabrizierte.
Die Nummer 27 überstand die letzten Tage des Zweiten Weltkriegs im
Gegensatz zu den Nachbarhäusern ziemlich unbeschadet und so existierten
diese kleine Balkone noch für längere Zeit. Wie wir heute sehen, fühlte
man sich dann aber doch irgendwann bemüßigt, diese wieder zu entfernen.
Möglicherweise aus Gründen der Baufälligkeit - die Erhaltung von Bausubstanz
war zu DDR-Zeiten ja bekanntermaßen ein Problem.
Ohnehin war diese Balkonansammlung zu allen Zeiten eine Besonderheit in
der Bahnhofstrasse. Mir fällt kein weiteres Gebäude ein, das über mehr als
einen einzigen kleinen "Auslauf" verfügt bzw. verfügte.
|
|