Ich habe einmal nachgeschaut... die allermeisten Ansichtskartenmotive, die ich heute vorstellen möchte, schiebe ich
schon so ca. 8 Jahre vor mir her. Aber irgendwann schlägt halt die Stunde jür jeden.
Warum es so lange dauerte, ist relativ schnell erzählt bzw. lässt sich nachvollziehen, wenn man einen kurzen Blick auf
die folgenden Exemplare wirft...
Mühlbachs Postkarte: Verlag: Reinhard Rothe, Meißen Nr. 991 R 1821 Aufnahme <= 1923 Sammlung Wolfgang Hoffmann
|
Mühlbachs Postkarte: Verlag: Reinhard Rothe, Meißen Nr. 992 R 1921 Aufnahme <= 1923 Sammlung Andreas Schild
|
Mühlbachs Postkarte: Verlag: Reinhard Rothe, Meißen Nr. 994 R 2121 Aufnahme <= 1923 Sammlung Andreas Schild
|
Mühlbachs Postkarte: Verlag: Reinhard Rothe, Meißen Nr. 995 R 2221 Aufnahme <= 1923 Sammlung Wolfgang Hoffmann
|
Mühlbachs Postkarte: Verlag: Reinhard Rothe, Meißen Nr. 996 R 2321 Aufnahme <= 1923 Sammlung Wolfgang Hoffmann
|
Verlag: Ilse-Wohlfahrtsgesellschaft m.b.H. Grube Ilse, N.-L. R 21521 Aufnahme <= 1925 Sammlung Andreas Schild
|
Verlag: Ilse-Wohlfahrtsgesellschaft m.b.H. Grube Ilse, N.-L. R 21221 Aufnahme <= 1925 Sammlung Fred Förster
|
Alle hier dargestellten Produktionen tragen die Bildunterschrift Tagebau im Senftenberger Kohlengebiet.
Aber können wir da sicher sein? Es wird nämlich nicht einfacher, wenn ich feststellen muß, daß die Mehrzahl der
Motive, wenn nicht sogar alle, auch mit der Bezeichnung Tagebau im Niederlausitzer Kohlengebiet
veröffentlicht wurden, was ja per Definition viel weiter gefasst sein dürfte.
Die Details auf den jeweiligen Fotografien sind mehrheitlich auch zu unspezifisch, um sicher die Entscheidung treffen
zu können - interessiert mich/interessiert mich nicht, weil nicht Senftenberg. Zwei der Stücke weisen zumindest
noch ein wenig Umgegend in Form von Brikettfabrik(en) auf, die man ggf. mit ein wenig Sachkenntnis und detektivischem
Gespür identifizieren könnte.
Letztlich ist es aber auch egal. Fakt ist, es sah damals rund um Senftenberg zumindest genauso aus. Leider läßt die
Produktionsqualität durchweg sehr zu wünschen übrig. Der verwendete Karton ist sehr holzhaltig und die Stücke sind
insgesamt über die Jahre in denen sie irgendwo gelegen haben, mehr oder weniger stark vergilbt. Wobei das schon teilweise ins
rötliche umschlägt.
Das sind alles so Sachen, weshalb die vorliegenden Exemplare in meiner persönlich Rangliste ziemlich weit hinten
rangieren. Aber nun habe ich es ja hinter mir. Wobei... wenn man sich die zugehörigen Daten anschaut, da fehlt mindestens
noch die Nummer 993, die ich bislang noch nicht in der Hand hatte. Ich habe jedoch einen vagen Verdacht, welche Abbildung
die noch fehlende ist. So sehr scharf bin ich darauf jedoch nicht. Da wären mir ein paar Exemplare von meiner
Wunschliste schon sehr viel lieber.
|
Was die Stücke aus der "990er Serie" betrifft, bin ich mir auf der einen Seite ziemlich sicher, daß die meisten Motive ein- und denselben
Tagebau zeigen. Vermutlich sehen wir auf 991 das Ende des Zuges, dessen Spitze wir auf 992 bewundern dürfen. Der Bagger auf 994 sieht
dem auf Stück links unten auch sehr ähnlich. Diese Ansichtskarte ist zwar bei einem anderen Verlag erschienen, aber ich würde mich
überhaupt nicht wundern, wenn das Ding auch bei "Mühlbachs Postkarten" verlegt wurde.
Einzig die beiden Aufnahmen von 995 und 996 lassen mich etwas ratlos zurück. Sie zeigen für mein Verständnis eine Abbaumethode mit Leiter
und Hacke und purer Manneskraft, die in den 1920ern, in denen die Karten produziert wurden, eigentlich nicht mehr großartig praktiziert wurde.
|
Noch ein Hinweis in eigener Sache... es kann sein, daß es in den nächsten ein bis zwei Wochen von mir keine Aktivitäten an dieser Stelle geben wird.
Mir wurde unlängst ein sehr umfangreicher Fundus für mein Parallelprojekt Harun zugearbeitet,
der nun vorrangig digitalisiert werden muß und dessen Veröffentlichung ich vorantreiben möchte. Da das Konvolut zu einem Gutteil aus Senftenberg-lastigem
Material besteht, kann ich gleichzeitig schon ein wenig die Vorfreude bei den rein Senftenberg-Interessierten anheizen.
|