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Und weiter geht es mit Kindheitserinnerungen... Ich habe hier ja schon mehrfach zu verstehen gegeben, daß ich irgendwie Brieske-lastig bin. Große Teile meiner Kindheit, Kleinkindalter, Kindergarten, Schule (1. - 10. Klasse) verbrachte ich in Brieske. Ohne jemals dort gewohnt zu haben! Auch in der Freizeit, in den Schulferien, an Wochenenden oder nach der Schule war ich sehr häufig in Brieske anzutreffen. Da wir in Senftenberg wohnten, war ich somit weder "Fisch noch Fleisch", weder richtiger Briesker noch richtiger Senftenberger. Noch so ein Kindheitstrauma! Auf jeden Fall kann ich mich niemals "Marganer" oder sogar "Ur-Marganer" nennen, wie das so manche für sich in Anspruch nehmen. Wobei zu meiner Zeit niemand die Bezeichnung "Marga" oder gar "Marganer" benutzte. Das waren alles "Briesker", die in Brieske wohnten. Diese "Marga-Manie" setzte erst nach der Wende und mit dem Wiederaufbau (ja so krass muß man das tatsächlich ausdrücken) der Kolonie Marga ein. 1991 begann man mit Sanierungsarbeiten am Pfarrhaus, der Kirche und der Schule. 1998 folgte die großflächige Rekonstruktion der Wohnbauten, bei der man jahrzehntelange Mangelwirtschaft und sozialistische Improvisation quasi zurückdrehen mußte, um die Häuser wieder in einen architektonischen Stand zu bringen, der zumindest äußerlich dem Urzustand gleicht. Eine Schwierigkeit dabei war, die ursprüngliche Farbgebung der Fassaden nachzuempfinden. Außer vier Farbdias, die man bei der Sanierung des Kirchturms im Turmknauf entdeckte, hatte man dazu lediglich colorierte Ansichtskarten zur Hand. Und das bei diesen recht großzügig mit Farben hantiert wurde, ist ja nun allgemein bekannt. Das hatte zumeist nicht allzuviel mit den realen Gegebenheiten zu tun sondern orientierte sich eher am Geschmack der potentiellen Ansichtskartenkäufer. Die Restauratoren machten das Beste aus dem wenigen, das ihnen zur Verfügung stand, und wählten eine ansprechende dezente Farbgebung für die einzelnen Gebäude. Nach Abschluß der 10. Klasse war Brieske für mich so gut wie "erledigt". Mich führten fortan nur noch sporadische Besuche in den Ort. Im wesentlichen um meine Oma und sehr viel später meine Eltern zu besuchen, die schlußendlich dann doch noch ihre "Briesker Phase" hatten, in der sie im Ort wohnten. Dies ist jedoch auch schon ein paar Jahre Geschichte. Meine persönliche Liebe zu Marga, die zugegebenermaßen eher theoretischer Natur ist, denn wohnen möchte ich dort nicht, entbrannte erneut vor ziemlich genau 10 Jahren, als ich meine Ansichtskartensammelei startete und dabei glücklicherweise auch an Stücken aus Grube Marga vorbei kam. Dabei hatten (und haben) es mir besonders die oben angesprochenen colorierten Varianten angetan...
Drei Beispiele des oben angesprochenen großzügigen Griffs in die Farbtöpfe liefere ich heute mit den hier aufgereihten Ansichtskarten. Zwei davon kennen
wir schon in der zweifarbigen Variante. Die dritte, die es mir besonders angetan hat, existierte ebenfalls zweifarbig. Diese Version habe ich aber noch nicht
in der Hand gehabt, wenn ich mal den Originalfoto-Abzug der mir als Bestandteil des "Marga-Albums" zur Verfügung gestellt wurde, außer acht lasse. |
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