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Älteres


Holzbau? Cafe Bode? ... "Na die beiden Fotos hätte er ja auch in der vorigen Woche abhandeln können!"

Nein, hätte er nicht! Denn, obwohl umseitige Beschriftungen etwas anderes suggerieren, diese beiden Aufnahmen stammen nicht von der OGA anno 1928. Dies erkennt man allein schon an der im Vergleich zu den Fotos der Vorwoche doch stark abweichenden Bauform des temporären Lokals. Zugegeben, beide Konstruktion befanden sich dereinst auf demselben Areal. Großzügig gesehen. Während aber der Bau in 1928 quasi "auf freiem Feld" stand, erkennen wir auf dem heutigen linken Foto zusätzliche Bebauung im Hintergrund. Und diese kann sehr gut bestimmt werden: es handelt sich um den Saal des Senftenberger Schützenhauses, in dessen unmittelbarer Nähe Bodes Behelfsbau platziert wurde.

Senftenberg
Aufnahme = 05.1927
Sammlung Theodor Restel
Senftenberg
Aufnahme = 05.1927
Sammlung Theodor Restel

Daß aber zumindest diese beiden Fotos zusammengehören, daran kann kein Zweifel bestehen. Bei den beiden Herren links auf dem rechten Foto dürfte es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um Otto Bode und dessen Sohn Walter handeln. Letzterer setzte die Geschäfte seines Vaters nach dessen Tode noch eine geraume Zeit fort. 1927 (jetzt ist es raus!) erfreute sich Otto Bode aber noch bester Gesundheit.
Die beiden Fotos wurden also nicht während der OGA 1928 gemacht, sondern während 3er toller Tage im Mai 1927. Denn da fand nämlich folgendes statt:


Die damalige Berichterstattung zu dieser Landwirtschaftsaustellung war riesig. Sowohl im Vorfeld, als auch während der Veranstaltung. Es wurde sogar ein oppulenter "Führer" gedruckt. In A5 und 50 Seiten stark. Darin befindlich unter anderem ein Lageplan, der bei genauer Betrachtung meine zeitliche Bestimmung der beiden obigen Fotos bestätigt. Ich benutze im Folgenden jedoch die Version aus dem Senftenberger Anzeiger, da wir hier gleichzeitig noch eine verbale Beschreibung geliefert bekommen. Zudem habe ich den Standort des Behelfs-Cafe Bode farbig markiert.


Während die verbale Berichterstattung, wie gesagt, enorme Ausmaße annahm, sind die fotografischen Hinterlassenschaften von diesem Senftenberger Großereignis sehr übersichtlich... Wir sehen sie sämtlichst oben abgebildet!

In der Tat kenne ich keine weiteren Bilder aus diesen 3 Tagen Ende Mai 1927. Und selbst diese tauchten erst vor kurzem auf.

Das Fehlen fotografischer Nachweise wird jedoch durch die Existenz bewegter Bilder mehr als kompensiert! Wir verfügen über sage und schreibe 11 Minuten Filmmaterial von der Ausstellung und dem drumherum, die eindrücklich belegen, welche Aufmerksamkeit die Schau bei Senftenbergern und Auswärtigen dereinst auslöste...