Darauf war ich nicht vorbereitet! Angesichts des heutigen Schneegestöbers hätte folgerichtig eigentlich eine Postkarte mit
Wintermotiv vorgestellt werden müssen... Davon habe ich einige wenige in petto. Diese sind aber noch unrestauriert, weswegen
wir mit eine Karte aus <= 1898 vorlieb nehmen müssen, die Senftenberg in "nicht-winterlichen" Ansichten darstellt.
Verlag v. G.R. Ziethe, Senftenberg
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Das Lokal Paradies ging im Laufe der Jahre durch mehrere Hände... Eine Auflistung ohne Anspruch an Vollständigkeit gefällig? Bis 1904: J.Orschel, von 1904 bis 1908: Hermann Dicke, zwischen 1909 und 1911: E. Lorenz. Ab dem Jahr 1912: E.Krüger. Der auf der heutigen Postkarte vermerkte Reinhold Schneider übernahm 1919 die Geschäfte, die er bis zum Anfang der 1930er Jahre führte. Danach folgten zum Beispiel die Geschwister Kupsch. AK_Hoe 009_1 ist nicht sicher datierbar. Vom Gefühl her würde ich die Aufnahme unmittelbar auf die Zeit der Geschäftsübernahme durch Schneider taxieren. Senftenberger Anzeiger (1919) |
Verlag Max Zibell
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Mit Hilfe von AK_GMa 034_1 bekommt man eine Ahnung, wie der Bau der Kolonie Marga in etwa ablief: Ausgehend vom alten Gut
"Viktoriahof" kämpfte man sich mit der Bebauung langsam in Richtung Osten vor. Auf der heutigen Abbildung kann man deutlich
sehen, dass die Häuserzeilen beidseits der Viktoriastrasse (heute Thälmann-Strasse) in Höhe der kreuzenden Ringstrasse enden.
An eine Befestigung der Fahrbahn war ohnehin noch nicht zu denken, aber eine Kneipe hatte man schon! Diese war provisorisch
in dem Haus rechts untergebracht. Das Schild an der Hauswand, welches man, durch die Pergola hindurch schauend, ausmachen kann,
war offenbar die entsprechende "Außenreklame".
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Hinweis: Die Postkarten mit Motiven aus Grube Marga sind fast vollständig in den neuen Lageplan integriert worden. Damit
entfällt die alte Lösung innerhalb des Archivs. |
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Die dritte, und möglicherweise letzte, Variante dieses Motiv und wieder drängt sich mir der Verdacht auf, dass auch bei
dieser Version getrickst wurde. Eigentlich war ich bislang der Meinung, dass die Person im Vordergrund, die auf Version 1
zu sehen ist, künstlich hinzugefügt wurde. Betrachtet man aber die heutige Version etwas genauer, sieht man an der Stelle,
an der die Person fehlt, eine Unregelmäßigkeit, die ich momentan nicht erklären kann. Diese Stelle ist auch bei Version 2 auffällig. Rechts sind in den Versionen 2 und 3 im Vergleich zur ersten Fassung definitiv drei Personen herausretuschiert worden. Und das nicht einmal sehr gut!
No. 557
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Das Gerichtsgebäude hatten wir seit einer halben Ewigkeit nicht mehr. Das ist in den meisten Fällen auch kein großer Verlust, denn
die Ansichten ähneln sich stark und Unterschiede sind oft erst beim zweiten Blick erkennbar. Auch die heutige Postkarte kennt man seit langem in der zweifarbigen Variante. Leider kann auch durch das Auftauchen der colorierten Fassung immer noch keine gesicherte Datierung vorgenommen werden.
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Wer in letzter Zeit einmal meine Wunschliste aufgeblättert hat, der wird vielleicht bemerkt
haben, dass einige der gesuchten Postkarten einen Erledigt-Stempel erhalten haben. Daran ist zu einem sehr großen Teil Fred Förster aus Senftenberg "schuld"... Ihm, oder besser gesagt seiner Sammlung historischer Postkarten, verdanke ich, dass an eine Reihe von gesuchten Originalen ein gedanklicher Haken gemacht werden konnte. Ich muss gestehen, dass ich mich beim Betrachten seiner Sammlung teilweise wie ein Kind im Spielwarenladen fühle und mich kaum bremsen kann, nicht sofort täglich zwei oder mehr Karten aus dieser sehr gut sortierten Kollektion vorzustellen. Beginnen möchte ich mit meinem Initialmotiv. Dies war zwar nicht das erste Stück in meiner Sammlung jedoch das auslösende Moment, welches die Kugel ins Rollen brachte. Gemeint ist die bereits bekannte Abbildung der Weststrasse, heute Felix-Spiro-Strasse, die links ein Stück des Hauses zeigt, in welchem ich momentan wohne. Am Efeubewuchs muss ich noch arbeiten! Heute, wie man sieht, eine colorierte Fassung, von der ich bis zu diesem Zeitpunkt nicht einmal ahnte, dass sie existiert. Man lernt eben immer etwas Neues. Gleichzeitig wird damit natürlich die Hoffnung genährt, dass es weitere farbige Varianten von Brück & Sohn-Karten gibt, von denen mir bislang ausschliesslich zweifarbige Fassungen bekannt sind. Passend zum heutigen Postkartenmotiv ein Inserat, welches die Floskel Schutt und Asche zur Abwechslung einmal in einem anderen Licht erscheinen lässt. Senftenberger Anzeiger (1909) |
Brück & Sohn, Meissen
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Die mittlerweile fünfte(!) Variante dieses Motivs bringt es an den Tag. Auch hier wurde nachträglich Hand angelegt. Die
Person in der Mitte des Bildes wurde entweder hinzugefügt oder wegretuschiert. Ich tendiere zu erstem.
G.R. Ziethe, Senftenberg, N.-L.
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