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Unter der Überschrift
schrieb die Zeitung:
Senftenberg, 25. Januar.
Im Anschluß an unsern Artikel in Nr. 16 über die Goliathbahn veröffentlichen wir vorstehend eine Skizze vom Plan dieser im
Entstehen begriffenen neuen Sportstätte. Unser Bild zeigt die 1000-Meter-Rennbahn, für die eine Breite von zehn Meter in
Aussicht genommen ist, die Tribünen, eine davon an der Stelle, wo sich die spannenden Überholungskämpfe abspielen werden,
das Restaurations- und Wirtschaftsgebäude und der Parkplatz für Wagen und Räder.
Der Raum für die Zuschauerplätze umzieht zu vierfünftel die Bahn, wodurch gute Übersichtlichkeit gewährleistet ist. Das innerhalb
der Bahn liegende Gelände wird später für andere Sportarten hergerichtet, so daß der umfassende Charakter einer Sportstätte
vollends zum Ausdruck kommen wird. Falls nicht alle Voraussetzungen täuschen, wird das von den Gebrüdern Felix und Franz Glowik
ins Leben gerufene Werk Anfang Mai fertiggestellt sein.
Der vorherige Artikel, auf den hier angespielt wird, ist ein ziemlich langer und reichlich pathetischer Text unter der Überschrift
"Die Goliathbahn, die neue Sportstätte Senftenbergs". Darin ist übrigens davon die Rede, dass die Bahn in der kalten Jahreszeit
für den Wintersport genutzt werden soll. Im Inneren des Ovals sollte eine riesige Eisarena entstehen, die dem Eislaufen und Eishockey
spielen dienen sollte. "Es wird auch daran gedacht, die bergige Umgebung des Platzes im Winter zur Erlernung des Skilaufes zu
benutzen."
Ich habe mir erspart, diesen Text in Gänze abzuschreiben und verlegte mich von den Planungen lieber auf das reale Geschehen...
Knapp drei Wochen später eine weitere Meldung:
Senftenberg, 15. Febr. (Von der Goliathbahn)
Die Arbeiten an der Fertigstellung der 1000-Meter-Bahn nehmen trotz der nicht gerade günstigen Witterung rüstigen Fortgang.
Die gesamte Bahn ist fertig planiert. Es beginnt das Heranfahren der Schlacke, das bei der Beschaffenheit sehr große Schwierigkeiten
bereitet, da die Schlacke von 3 Stellen aus verteilt werden soll. Nach einer befestigung mit grober Schlacke wird feine Schlacke
lagenweise aufgetragen, gewalzt und geschlämmt um eine feste und gut liegende Bahn zu erhalten. Die Wege und Wasserschwierigkeiten
erhöhen die Kosten, die aber im Interesse der Fahrer nicht gescheut werden. Sobald das Tauwetter einsetzt, wird das Walzen der Bahn
einsetzen. Mit der Fertigstellung der Bahn ist also bestimmt Ende April zu rechnen. Trotz der Kostenerhöhung ist gar nicht daran zu
denken, daß finanzielle Schwierigkeiten eintreten können. Über die weiteren Pläne der Erbauer, Gebr. Glowik, werden wir in den
nächsten Wochen berichten.
Anfang April wurde ein erster Eröffnungstermin bekannt gegeben:
Senftenberg, 5. April. (Von der Goliathbahn)
In den letzten Wochen ist an der Herrichtung der neuen Motorrad-Rennbahn emsig gearbeitet worden. Das Eröffnungsrennen ist vom Gau
Ostmark (Frankfurt) des ADAC auf den 25. Mai festgesetzt worden. Über die Einzelheiten des Bauplanes berichteten wir bereits vor
mehreren Wochen. Die ein Kilometer lange Bahn ist mit Kohlenschlacke geschüttet und wird jetzt eingewalzt. Mit der Aufrichtung des
Bretterzaunes und der zwei großen überdachten Tribünen mit stufenweise aufsteigenden Sitzplätzen wird in diesen Tagen begonnen.
Der Bau des 20x14 Meter großen Wirtschaftsgebäudes, enthaltend drei Räume und ein Büffet, ist ebenfalls in Angriff genommen worden.
Von der Calauer Straße abzweigend, ist eine zehn Meter breite Zufahrtstraße angelegt, die den reibungslosen Verkehr der Wagen ermöglicht,
für die ausgedehnte Parkanlagen vorgesehen sind. Dem Rennsport liebenden Publikum werden oft gute und große Rennen geboten werden.
Geplant ist, alle vierzehn Tage ein Rennen zu veranstalten. Da auch die Sportklubs der näheren und weiteren Umgebung ihre Kilometer-
Rekorde und Klubmeisterschaftsläufe auf der neuen Bahn ausfahren, wird es an spannenden Sportwettkämpfen nicht mangeln.
Gut zwei Wochen später wird der Zeitpunkt des Eröffnungsrennens nach hinten verschoben, und man kann sich des Eindrucks nicht
erwehren, dass bei den Arbeiten trotz vollmundiger Propaganda doch nicht alles so glatt läuft:
Senftenberg, 22.April. (Von der Goliathbahn)
Immer näher rückt der Tag, an welchem auf der neuen und einzigen Motorradrennbahn der Lausitz das Eröffnungsrennen stattfinden soll.
Zur Vorbereitung des ersten Rennens weilte kürzlich der Gausportleiter des Gaues Ostmark des A.D.A.C. in Senftenberg und besichtigte
mit Herren des Vorstandes der hiesigen Ortsgruppe die entstehende Anlage. Er sprach sich befriedigend über den Fortschritt der Arbeiten aus,
so daß als Tag des Eröffnungsrennens der 29. Mai festgesetzt wurde. Es wurden festgelegt: 2 Rennen für Lizenzfahrer, 2 Rennen für
Ausweisfahrer, 2 Rennen für Räder mit Beiwagen, ein Rennen der Unplatzierten und noch drei weitere Rennen. Da sämtliche Rennen in 3
Klassen (1. bis 250 Kubikzentimeter, 2. 250-350 Kubikzentimeter, 3. über 350 Kubikzentimeter) stattfinden, wird großer Sport geboten.
Dazu kommt, dass schon jetzt aus der Lausitz, aus Sachsen und Mitteldeutschland Anfragen bei der hiesigen Ortsgruppe nach dem
Eröffnungsrennen vorliegen, so daß schon jetzt mit Bestimmtheit mit einer riesigen Teilnahme der Rennfahrer gerechnet werden kann.
Die weiteren Vorarbeiten für den ersten Renntag in Senftenberg wurden durchgesprochen, so daß in den ersten Maitagen die Ausschreibungen
erfolgen können. Um diese Zeit wird auch die neue Bahn von der Obersten Motorsportbehörde abgenommen werden.
Das herrschende Regenwetter das wir aber am Eröffnungstage dem A.D.A.C. durchaus nicht wünschen, hat die Fertigstellung der neuen Bahn
sehr beschleunigen helfen. Fleißig wurde die Bahn auch noch gewalzt, so daß sie jetzt fest genug erscheint und nur noch die kleinen
Unebenheiten der Bahn durch eine Schleppe ausgeglichen werden müssen. Daneben schreiten die anderen Arbeiten rüstig vorwärts.
Die großen Parkplätze für Wagen, Motor- und Fahrräder, die getrennt liegen, gehen ihrer Vollendung entgegen. Mit dem Bau der Zufahrtstraße
von der Calauer Straße ist begonnen. Eine Barriere in 2 Meter Abstand von der Bahn wird in den kommenden Wochen errichtet werden. Zwei
Seiten des Platzes werden durch einen Zaun eingefaßt werden. Das Wirtschaftsgebäude wächst aus dem Boden. Alles in allem gehen die
Arbeiten nun bald ihrer Vollendung entgegen und Senftenberg wird dann stolz sein auf ein einzigartiges Werk der Lausitz: die Goliathbahn.
Drei Wochen später wird immer noch "fleißig" gewalzt und irgendwie hat man die Nachricht über die baldige Fertigstellung der einzelnen
Teile doch schon vor Wochen gelesen... schuld war unter anderem der fehlende Regen:
Senftenberg, 8. Mai. (Von der Goliathbahn)
Rüstig schreiten die Arbeiten an der Goliathbahn vorwärts. Fleißig wird die Bahn gewalzt. Leider begünstigt die Regennot nicht gerade
das Tempo des Fortschreitens. Das Wirtschaftsgebäude an der Nordseite ist gerichtet und mit der rechtzeitigen Fertigstellung zum
Eröffnungstermin ist unbedingt zu rechnen. Auch die erste Tribüne neben dem Wirtschaftsgebäude wird noch in dieser Woche errichtet, die
zweite folgt in kürzester Zeit. Die Parkplätze sind im Entstehen. In weitem Bogen sind die Zaunpfosten für einen fast 2000 Meter langen
Bretterzaun gesetzt. Schon in nächster Zeit wird die Bahn von der Obersten Motorsport-Behörde abgenommen und damit für das erste Rennen
frei. Dieses findet am Himmelfahrtstage, dem 29. Mai, statt. Die finanzielle Sicherstellung ist erfolgt, in den nächsten Tagen wird in
den Amtsblättern des ADAC die Ausschreibung erfolgen. Damit rücken wir dem großen sportlichen Ereignis der Lausitz näher: der Eröffnung
der Goliathbahn.
Eine Woche später wird die Rennbahn doch tatsächlich behördlich abgenommen und für sportgerecht befunden:
Senftenberg, 14. Mai. (Rennsportliche Abnahme der Goliathbahn)
Heute Vormittag um 11 Uhr fand unter der Leitung von Dr. Stüber von der Obersten Motorsportbehörde und Gausportleiter Biram des Gaues
Ostmark des Allgemeinen Deutschen Automobilclubs die Abnahme der Goliathbahn statt. Aus diesem Anlaß hatte sich der Vorstand und eine
große Anzahl der Mitglieder des hiesigen Motorsportclubs mit ihren Fahrzeugen eingefunden. Nach Besichtigung der Startanlage wurde die
Bahn begangen und in ihren Einzelheiten auf die Brauchbarkeit für die verschiedenartigen Rennsportveranstaltungen untersucht und nach
Abstellung unwesentlicher Unebenheiten usw. die Bahn für sportgerecht befunden. Sodann wurde ein Probestart für Motorräder mit Beiwagen
vorgenommen.
19. Mai und die Vorbereitungen für die Eröffnung gehen in die heiße Phase:
Senftenberg, 20. Mai. (Vom A.D.A.C.)
Die außerordentliche Versammlung des hiesigen Motor-Sportklubs beschäftigte sich gestern mit den Vorbereitungen zur Durchführung der
Rennen auf der am Himmelfahrtstage zu eröffnenden "Goliathbahn". Die Vorbereitungen zeigen eine gute Organisation, besonders des
Sanitätsdienstes; Abnahmekommission, Zielkontrolle und Zeitnehmer werden durch Mitglieder des Klubs verstärkt. Zu dem Helferdienst an
der Innenseite der Bahn werden 20 Herren bestimmt, die zum Training am Mittwoch von 3 bis 6 Uhr erstmalig ihre Funktion aufnehmen
werden. Die besonders schwere Aufgabe der Beobachter, die mit blauen und gelben Flaggen Achtung! und Halt! zu winken haben, wird
besonders erläutert. Während des Rennens wird die Minimax-Ges. für Löschung vorkommender Brände sorgen. Zur Zielfahrt, die am gleichen
Tage von dem hiesigen Motorsportklub und vom Gau Ia durchgeführt wird, werden einige Herren für die Zielkontrolle bestimmt. Nach einigen
anderen Angelegenheiten konnte der Vorsitzende die gut besuchte Versammlung schließen.
Noch 5 Tage bis zur Eröffnung und der Senftenberger Anzeiger heizt die Stimmung durch Bekanntgabe der ersten Starter an:
Senftenberg, 24. Mai.
Zum ersten Rennen auf der Goliathbahn, das am Himmelfahrtstage ausgefahren wird, liegen Startmeldungen einer Reihe der bekanntesten
erfolgreicher Rennfahrer vor, deren Beteiligung die Eröffnungsrennen zu einem sportlichen Ereignis gestalten werden. Die bekanntesten
Berliner Fahrer werden daran teilnehmen. Aus der Liste der Teilnehmer seien genannt der siegreiche Nortonfahrer Thevis, die Herren
Charlie Arzt, Alfred Sasinski, Frhr. von Schoeler, Otto Gericke, Hans Riedel. Ferner sind zu nennen Elzemann, Lauta, Sieger im
Lückendorfer Bergrennen, und der Senftenberger Pelz, der öfter als Preisträger aus dem Berliner Rennen hervorging. Sein Sportskollege
Kullnick, Marga, der bereits im Lückendorfer Rennen sowie in Berlin Preisträger wurde, ist am Starten leider durch Krankheit verhindert.
Zum Schluß sei noch genannt die Kanone Hentschke, Senftenberg, der bestimmt alles daran setzen wird, sich im Wettkampf mit den auswärtigen
Fahrern siegreich zu behaupten. Es sind also alle Vorbereitungen getroffen, den Freunden des Rennsports ein sportliches Schauspiel erster
Ordnung zu bieten. Es ist darum zu wünschen, daß die Veranstaltung unter starkem Massenbesuch bei günstigem Wetter vor sich geht.
Heute vormittag um 10 Uhr fand im Beisein von Stadtbauinspektor Walter und Polizeikommissar Fleckner die bau- und sicherheitspolizeiliche
Abnahme der Goliathbahn statt. Nach Ausführung der von den Abnehmenden geäußerten Wünschen und Abänderungsvorschlägen, nachdem noch die
geplanten Einrichtungen fertiggestellt sind, dürfte der Eröffnung am Himmelfahrtstage nichts mehr im Wege stehen.
Und dann kam der 29. Mai - der Tag der
Einweihung der Goliathbahn
Ueber 10000 Zuschauer. - Meisterleistungen bei den 8 Rennen. - Hentschke, Senftenberg holt einen Sieg.
Senftenberg, 29. Mai.
Der Himmelfahrtstag stand ganz im Zeichen des großen Ereignisses. Eine Zuschauerzahl, wie sie noch bei keiner sportlichen Veranstaltung
zu verzeichnen war, hatte das Motorradrennen aufgebracht.
Bereits am Mittwoch nachmittag hatte das Trainingsfahren eine sehr zahlreiche Menge von Zuschauern gefunden, das Wetter war nach dem
Gewitter herrlich und lockte dadurch erst recht Schaulustige zur Kampfbahn.
Schon am frühen Morgen hatten sich am Donnerstag Besucher aus der näheren und weiteren Umgebung auf die Reise nach Senftenberg begeben.
Mit Motorrädern, Autos und mit Fahrrädern waren die Chausseen bevölkert und auch die Eisenbahn schaffte eine große Anzahl von Interessenten
heran. Gegen Mittag hatte sich der Himmel stark verfinstert und ein Gewitter zog heran, das die stechende Sonne des Vormittags schon
voraus ahnen ließ. Gegen 13 1/2 Uhr ging dann ein wolkenbruchartiger Regenguß hernieder, der eine halbe Stunde mit fast unverminderter
Stärke, von Blitz und Donner begleitet, so manchem "im Geiste" alles "zu Wasser" werden ließ. Aber der Himmel hatte ein Einsehen, nachdem
er den Staub gründlich gelöscht hatte, und kurz nach 14 Uhr klärte er sich auf. Der Menschenstrom wälzte sich zu Fuß und mit Fahrzeugen
aller Art der Goliath-Kampfbahn entgegen, auf der schon viele Tausende das Naß des Himmels über sich hatten ergehen lassen.
Vor der Kampfbahn boten die verschiedenen Parplätze ein imposantes Bild, das durchaus großstädtisch wirkte. Viele hundert Autos, wohl an
die tausend Motorräder und über tausend Fahrräder waren links und rechts von der Zugangstraße nebeneinander "geschichtet". Das sah sehr
ordentlich aus. Auf dem Platz selbst hatte der Massen-Zustrom der Organisation einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Sitzplatzkarteninhaber
mußten sich auf beiden Tribünen damit begnügen, auf den Sitzbänken zu stehen und die Polizei musste kurz vor Beginn des Rennens die
Zuschauer von dem Dach einer Tribüne herunter holen. Die Platzordner wußten nicht aus noch ein und man hörte nicht gerade sehr liebenswürdige
Redensarten zwischen Streitenden, die sich gegenseitig die Sicht wegnahmen.
Als dann das erste Rennen begann, hatte sich jeder mit mehr oder weniger Groll im Herzen seinen "Stand zurecht gemacht". Über 10000
umsäumten das Riesenoval, und mit Zaungästen und Schlachtenbummlern, die sich in unmittelbarer Nähe aufhielten und mit denen, die von der
Höhe 304 herabblickten auf das Kampfgelände, wird man mit 12000 die annähernd richtige Zahl gefunden haben.
Für Erfrischungen aller Art war bestens Sorge getragen, so daß Hungernde und Durstende sich stärken konnten.
Der ADAC hatte aus Anlaß des Rennens eine Zielfahrt ausgeschrieben. Es beteiligten sich 100 Fahrer daran. Ziel war Markt Senftenberg, wo
im Hotel zur Sonne die Eintragung erfolgte. Jeder Fahrer erhielt eine Plakette.
Der Ordnungsdienst auf dem Platz wurde von der hiesigen Polizei unter Leitung von Polizeikommisar Fleckner und von der hiesigen Feuerwehr
unter Leitung des Brandmeisters Kaiser trotz der Schwere der Aufgabe mit Pflichtbewußtsein durchgeführt. Den Unfalldienst versah die
Sanitätskolonne vom Roten Kreuz unter Führung ihres Leiters Würffel.
Die Rennen
Von den rund 100 Fahrern, die ihre Meldungen zu den 8 Rennen abgegeben hatten, beteiligte sich die reichliche Hälfte. Einige Maschinen
entsprachen nicht den Vorschriften des ADAC. Die Leistungen waren bei einigen Siegern sehr beachtenswert und Mut sowohl als auch
Geschicklichkeit, die sich im besonderen bei den Rennen mit Beiwagen zeigten, belebten die einzelnen Kampfhandlungen. Das Publikum kargte
nicht mit Beifall und verfolgte die sausenden Maschinen und ihre tapferen Fahrer mit außerordentlich lebhaftem Interesse.
Die Sieger und z.T. auch die Zweiten lieferten bei dem Rennen 8, 5 und 1 eine lobenswerte Leistung in der Geschwindigkeit.
Schon am Mittwoch beim Trainingsfahren hatte es leichte Hand-, Stirn- und Kinnverletzungen gegeben. Stürze und Verletzungen gab es dann
am Renntage eine ganze Anzahl. Dr. Fürbringer, Dr. Kühne und die Sanitätskolonne leisteten Hilfe bei fünf leichteren Handverletzungen.
Bei dem 3. Rennen (im 2. Vorrennen) stürzte Otto Gericke, Berlin, in der östlichen Geraden und erlitt eine Quetschung der untersten rechten
Rippe. Zwei Unfälle schwerer Art ereigneten sich bei dem 4. und 5. Rennen. Bei dem 4. Rennen kam der Fahrer Reinhold Krüger, Paretz-Wustermark
mit seinem Beiwagenfahrer Hoppe am Ausgang der Südkurve ins Schleudern und stürzte, das Rad kam auf den Fahrer zu liegen, der Beifahrer
erlitt Hautabschürfungen, während Krüger Unterleibsverletzungen und Quetschungen an den Fingern davontrug. Er wurde nach dem Krankenhaus
transportiert. Besonders tragisch verlief beim 5. Rennen der Sturz von Erwin Maier aus Berlin, der mit seinem BMW-Rad sich bereits infolge
seines glänzenden Vorsprungs und schneidigen Fahrens die Sympathie der Zuschauer erworben hatte. Kurz vor dem Ziel kam er an der Nordkurve
ins Schleudern, die Lenkstange brach, er sauste vom Rade und trug eine schwere Gehirnerschütterung davon und außerdem einen Oberarm- und
Schlüsselbeinbruch. Auch er mußte ins Krankenhaus eingeliefert werden. Lebensgefahr soll bei keinem Verletzten bestehen.
Beide Senftenberger Rennfahrer lieferten eine gute Partie. Willi Pelz holte sich einen zweiten Preis und führte beim 1. Rennen bis
zur 5. Runde. Eine der besten Leistungen des ganzen Rennens bot Hugo Hentschke.
Als das Kommando "Los" beim 6. Rennen ertönte, lief ein Helfer in das Rad des anfahrenden Hentschke, beide fielen. Wie der Blitz war
unser Senftenberger auf und im Nu saß er auf der Maschine, seine Gegner bogen bereits in die erste Kurve, als sein Start erfolgte.
Trotzdem nahm er einen nach dem anderen und wurde 1. Sieger.
Elzemann von Lauta, der als Rennfahrer bestens bekannt ist und bereits auf anderen Bahnen Preise errang, hatte das Pech, gleich
bei seinem Vorlauf Zylinderbruch zu haben und endgültig auszuscheiden. |