Gewöhnlich lesen wir im Zusammenhang mit dem heutigen Motiv die Begriffe "Cafe Sanssouci" oder "Cafe Vaterland". Das Gebäude hatte jedoch auch eine Geschichte vor seiner Nutzung als beliebtes Senftenberger Lokal. Mit AK_SFB 454_1 lüften wir erstmals den Schleier über der Geschichte - "Villa Schöppenthau" - lautete der ursprüngliche Name des Hauses. Ohne exakte Quellen kann ich nur mutmaßen, dass die Villa für den Glashüttenbesitzer Max Schöppenthau errichtet wurde. Dessen Namen werden wir in der folgenden Woche nochmals lesen... Die Karte selbst ist eines von fünf Motiven, die 1903 im Senftenberger Anzeiger beworben wurden. Ein zweites aus dieser Serie (Villa Quassnigk) ist seit langem Bestandteil des digitalen Archivs. Eine weitere Postkarte (Apotheken- Marktseite) befindet sich noch in der "Warteschleife". Von den restlichen beiden aufgelisteten Motiven habe ich bisher noch nicht einmal ansatzweise etwas gesehen.
Senftenberger Anzeiger (1903) |
Verlag C.G. Grubann
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Seit langer Zeit mal wieder eine Luftaufnahme. Und eine relativ seltene dazu! Zumindest erzielen Exemplare dieses Motivs regelmäßig hohe Preise bei eBay. Das dürfte der einmaligen Perspektive mit Blick auf den Bahnhof und den im Hintergrund liegenden Tagebau geschuldet sein. Kunstverlag Reinhard Rothe
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Das heutige Foto liefert den Anlaß der Aufnahme gleich mit - der Senftenberger Anzeiger verrät uns das konkrete Datum... 29.07.1923 Für das Motiv musste extra ein neuer "Kringel" auf dem Stadtplan platziert werden. Wer ihn findet, darf ihn behalten! Senftenberger Anzeiger (1923) |
Aufnahme = 1923
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Unter der Überschrift "Was es auch noch gab..." präsentiere ich am heutigen Tage gleich 10 neue oder bereits bekannte Motive. Normalerweise kennt man das heutige Anschauungsobjekt aus Urlaubsregionen oder größeren bis mittleren Städten. Gebieten halt, die von einer größeren Anzahl Besuchern frequentiert werden. Umso erstaunlicher ist es für mich, dass es auch von Senftenberg "so etwas" gab. Denn einen praktischen Nutzen, wie etwa eine Postkarte, die man wenigstens noch verschicken konnte, um Mutter und Vater mitzuteilen, wann man gedenkt wieder zuhause einzutreffen, haben derartige Dinge eigentlich nicht. Sie dienen ausschliesslich als Souvenir - eine Erinnerung an einen mehr oder weniger langen Aufenthalt in einer fremden Stadt. Gemeint ist ein Leporello mit (in diesem Fall) 10 aneinandergereihten Motiven, das vom Verlag Reinhard Rothe, Meißen hergestellt und unter die Besucher Senftenbergs gebracht wurde.
Die einzelnen Motive dieses 10 Bildchen von Senftenberg N.-L. betitelten Produktes reichen von T bis T... von Tagebau bis
Tierpark. Zu einem Teil sind die Ansichten bereits von "richtigen" Postkarten bekannt, weitere, vielleicht sogar alle, Motive werden
über kurz oder lang auch noch in der großen Variante hier vorgestellt werden. |
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Am heutigen Sonntag präsentiere ich zwei Privatpostkarten. Beim linken Stück bin ich mir nicht hundertprozentig sicher, ob
es tatsächlich ein Exemplar dieser Gattung ist, da es sich um eine gedruckte Karte handelt. Aber immerhin stimmen einige Rahmenbedingungen: keinerlei Angaben zu einem Verleger und auch ein weiteres Indiz spricht dafür. Aus Erfahrung weiß ich, dass diese Privatpostkarten zu einem großen Teil von denjenigen verschickt wurden, deren Geschäft oder gar sie selbst darauf abgebildet sind. In vorliegendem Fall ging die Post an Gertrud Lammla, geschrieben von ihren Eltern... Und das bringt uns zur rechten Postkarte, welche definitiv eine Privatpostkarte sein dürfte, da hier der bereits bekannte Paul Klinke aus Berlin für die Produktion verantwortlich zeichnet. Besagter Klinke, bzw. sein Vertreter müssen um 1910 halb Senftenberg unsicher gemacht haben und jedem Geschäftsmann, der nicht schnell genug "Nein" sagen konnte, ihre Dienste aufgeschwatzt haben. Gott sei Dank konnten einige Ladenbesitzer nicht wiederstehen und liessen sich vor ihrem Geschäft ablichten, was mir wiederum die Möglichkeit bietet, noch die eine oder andere Klinke-Produktion vorzustellen. Doch zurück zur eigentlichen Karte. Wir sehen darauf in der Mitte Otto Lammla, links von ihm seine Frau und daneben seine Tochter Gertrud. Die ältere Frau im Hintergrund scheint auch irgendwie zur Familie - die restlichen "Weißkittel" zum Personal zu gehören. Und so schliesst sich der Kreis! Schaut man sich die linke hochformatige Postkarte an, so kann man an deren rechtem Rand dasselbe Schaufenster erkennen, welches auf dem rechten Exemplar in groß zu sehen ist. Und nun die Preisfrage! Welche Bedeutung haben die Sterne auf dem Fussweg?
Apropos Preisfrage. Sie sind einfach nicht tot zu kriegen, die Bilderrätsel mit historischen Senftenberger Ansichten. Der Märkische
Bote, der mir gestern erstmals ins Haus flatterte, versucht sich nunmehr auf diesem Gebiet... Und landet gleich einen Patzer.
Hat es jeder bemerkt? Richtig! Die Frage passt nicht zu der (richtigen) Antwort! So ist das mit der Links-rechts-Schwäche.
Grundsätzlich begrüße ich jedoch jeglichen Vorstoß, die Historie unserer Heimat ihren Bewohnern nahe zu bringen. Zumal mit Hilfe
derartiger kostenloser Printmedien eine breitere Öffentlichkeit erreicht werden kann, als ich das mit meiner bescheidenen Internet-
Seite vermag. |
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