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Von dieser Brikettfabrik haben wir schon die eine oder andere Ansicht im Repertoire. Teilweise
aber aus einer etwas anderen Perspektive. Wobei aus meiner Sicht auch hier wieder nicht ganz
klar ist, ob wir nicht eventuell zwei Brikettfabriken sehen. Ich komme auch nach sechs
Jahren, in denen ich mich mit der Materie beschäftige, mit den Reppister Fabriken nicht hundertprozentig
klar. Da schwirren Namen wie Anhaltische Brikettfabriken, Mariengruben, Reschkesche Brikettfabrik
oder Matador umher, die doch zuweilen ein und dasselbe bezeichnen.
Den mir zur Verfügung stehenden schriftlichen Informationen, die über die Jahre hierzu erschienen, traue
ich auch nicht so recht über den Weg. Alles in allem müsste das mal jemand ordentlich aufarbeiten, aber
Reppist steht auf meiner Beliebtheitsskala nicht so sehr weit oben.
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Aufnahme <= 1926 Sammlung Norbert Jurk
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Die ganzen Umfirmierungen und Namenswechsel haben natürlich mit dem langen Zeitraum zu tun, in welchem
in Reppist Briketts gepresst wurden. Erschwerend kommt hinzu, dass scheinbar beide Fabriken zu irgendeinem
Zeitpunkt Marie hießen. Diesen Namen kann man beispielsweise auf nebenstehendem Foto aus der Zeit
der Jahrhundertwende relativ deutlich erkennen. "Briquette Fabrik Grube Marie - Gebrüder Reschke" steht über der
Einfahrt des Verwaltungsgebäudes der Fabrik. Dieses Haus existierte noch bis zum Ende von Reppist.
Senftenberger Anzeiger (1901)
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Aufnahme <= 1904 Sammlung Klaus Hauptvogel
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Ebenfalls mit Marie wird auf der rechts abgebildeten kommerziellen Ansichtskarte die andere Fabrik
bezeichnet. Jedoch mit dem Zusatz 1. Der Produzent der Karte kannte sich offenbar auch nicht so recht aus,
weshalb ihm das fehlende "t" bei "Reppist" bei der Qualitätskontrolle nicht auffiel. Oder es war ihm egal. Das ist
aber auch nicht der einzige Schreibfehler auf dieser Produktion...
Neben dem Blick auf die Brikettfabrik erhalten wir auf der Dreibildkarte auch noch einen Einblick in den zugehörigen(?)
Tagebau sowie die Abbildung einer "sozialen Einrichtung", nämlich einer mit Cantine doch recht vornehm bezeichneten
Baracke. Von diesen Bauten, die doch einem eher schlichten Baustil folgten, gab es in den Betrieben sicher eine ganze
Reihe. Ich erinnere mich an Abbildungen aus Grube Marga, Hörlitz oder Sauo. Nun also auch eine aus dem Dunstkreis der
Grube Marie 1.
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Verlag Max Zibell Kunstanstalt, Berlin N. 58, Danzigerstr. 93 6588 95 539 D Aufnahme <= 1925 Sammlung Norbert Jurk
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Und weil es so schön ist, schicke ich gleich noch eine weitere Kantine hinterher. Laut bildseitiger Aufschrift
handelt es sich um die der Gewerkschaft Louise II, Meuro. Ich persönlich tendiere jedoch zu
Meurostolln. Zumindest ist im Zusammenhang mit Louise II immer von Meurostolln die Rede und auch
nachfolgendes Inserat aus dem Senftenberger Anzeiger verweist dort hin...
Senftenberger Anzeiger (1912)
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Verlag A.Porscha, Berlin Aufnahme <= 1910 Sammlung Norbert Jurk
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Wir werden wahrscheinlich nicht mehr mit Sicherheit feststellen wo genau sich diese Kantine befand. Da ich mir aber sehr viel Mühe bei der Restaurierung des Originals
gegeben habe, möchte ich die ganze Arbeit aber auch nicht umsonst gemacht haben und behaupte kraft Wassersuppe: Es ist Meurostolln!
Zur Veranschaulichung nachfolgend das mir zur Verfügung gestellte Stück im Originalzustand. Die vergleichsweise groben Manipulationen an den Personen stammen nicht
von mir. Sie sind bereits Bestandteil des Originals.
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