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Wir bleiben in dieser Woche noch einmal in der Senftenberger Kreuzstraße, bewegen uns jedoch im Gegensatz zur Vorwoche mehr in Richtung Markt...
Vor sehr langer Zeit (um genau zu sein: vor mehr als 7 Jahren!) beschäftigte ich mich schon einmal mit dem Gebäude auf dem linken Foto. Wir verfügen über diverse Ansichten des Hauses, in dem sich die Bäckerei und Konditorei Wesenfeld befand. Anhand derer kann man die einzelnen Epochen recht gut nachvollziehen. Das heutige Foto soll die Zeit von 1925 - 1928 illustrieren. Das Haus selbst schaute zu diesem Zeitraum bereits auf eine fast 190-jährige Geschichte zurück. Der Historiker Dr. Rudolf Lehmann datierte anlässlich des Neubaus, der 1939 an derselben Stelle errichtet wurde, das Haus auf das Jahr 1740 und schaute bei dieser Gelegenheit sogar noch 100 weitere Jahre zurück, für die sich an dieser Stelle Aktivitäten nachweisen liessen. Danach war der an der Fassade "angeschlagene" Otto Wesenfeld damals der 8. Bäcker in Folge an dieser Adresse.
Was die Fotopostkarte rechts betrifft, so sehen wir hierauf das Haus Kreuzstraße 4. Das aktuell angegebene <= 1919 ist zwar mit Sicherheit richtig aber ich würde sogar
noch 2 Jahre zurück gehen...
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Sind die beiden obigen Fotografien per se schon ziemlich "exklusiv" steht das rechte
Stück ihnen nur unwesentlich nach. Zwar handelt es sich um eine kommerzielle Ansichtskarte
aber bislang hatte ich nur ein einziges Exemplar davon in Händen. Das vorliegende Teil
ist quasi "ladenfrisch" - weder beschrieben noch postalisch gelaufen. Das macht die Datierung
der Aufnahmen schwierig. Ich bin mir jedoch relativ sicher, daß diese Ansichtskarte anlässlich der Übernahme der Fleischerei durch Georg Scheel aufgelegt wurde. Und diese fand im April 1911 statt...
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Graphisches Institut, Friedenau
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Georg Scheel, der 1911 den Betrieb von seinem Vater übernahm, stand in jenen Jahren einer geballten Konkurrenz gegenüber. Ein Blick in das Senftenberger Einwohnerbuch
des Jahres 1914 offenbart, daß von den aufgeführten 16 weiteren Fleischern allein 3 Mitbewerber in der Kreuzstraße angesiedelt waren. Die 17 Fleischer stellten jedoch
nur die Liste für Senftenberg (plus Senftenberg 2) dar. Es gab aber auch gleichzeitig noch eine ganze Zahl von derartigen Betrieben in Jüttendorf und Thamm, die ja alle
auch in kurzer Schlagdistanz lagen. Und alle konnten irgendwie überleben! |
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