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Aufnahme = 1934 Sammlung Gerda Staude
Die obige Fotografie dürfte einigen bekannt vorkommen, wurde sie doch
desöfteren in irgendwelchen historischen Publikationen über die Stadt
Senftenberg eingesetzt. Nun also auch hier bei www.gruss-aus-senftenberg.de.
Aufgrund der im Bild positionierten Tafel fällt es auch nicht schwer, den
Zeitpunkt der Aufnahme einzugrenzen. Wann genau in 1934 sich die
Veteranen und Aktiven der Freiwilligen Feuerwehr Jüttendorf vor dem alten
Spritzenhaus einfanden ist indes etwas vage. Ebenfalls unklar ist, wieso da
überhaupt noch von der Freiwilligen Feuerwehr Jüttendorf die Rede ist. Diese
ging nämlich bei der Eingemeindung dieses Vororts einige Jahre zuvor komplett
in der Senftenberger Wehr auf.
Zwei der in Stellung gegangenen Personen kennen wir mittlerweile ganz gut. Es handelt
sich um die beiden Kameraden jeweils an den Rändern der Formation. Besonders Wilhelm
Kaiser (links) ist so ziemlich auf jeder Feuerwehr-bezogenen Fotografie, die ich
kenne, zu finden. Sein direkter Vorgesetzter Erdmann Schülke, im wahren Leben
Fuhrparkleiter und Cheffahrer der Niederlausitzer Wasserwerke, war auch schon auf
anderen Aufnahmen vertreten. Diesmal sehen wir ihn ganz rechts im Bild.
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Wie gesagt: wann genau das in 1934 war, lässt sich momentan von mir nicht exakt bestimmen. Eine entsprechende Meldung im Senftenberger Anzeiger ließ sich
nicht finden. Der Grund könnte sein, daß genau die Ausgaben vom August/September 1934 in den hiesigen Archiven fehlen, die möglicherweise für Aufklärung sorgen
könnten. Ich vermute nämlich, daß man sich nicht allzu weit vom 30. Jahrestag der Gründung der Jüttendorfer Wehr weg bewegt hatte. Selbige ging in den Monaten
August und September des Jahres 1904 vonstatten. Und dazu haben wir auch textliche Untermalung...
Senftenberg, 22. August. Mit großer Freude kann allseitig das Vorgehen der Nachbarorte Jüttendorf-Thamm zur Gründung einer
freiw. Feuerwehr begrüßt werden. Ist doch gerade in den ausgedehnten großen Ortschaften nichts nötiger, als die sachgemäße
Handhabung des Feuerlöschwesens durch wohlorganisierte, geschulte junge Kräfte, und es wird, nachdem das projektierte Institut
der Nächstenliebe erst ins Leben getreten sein wird, namentlich den älteren Bewohnern der Orte erst recht vor Augen treten,
welchen Wert eine solche Wehrkraft hat. Freileich sind die ersten Anschaffungen für dergleichen Wohlfahrtseinrichtungen mit
Geldopfern verbunden, jedoch stehen diese in gar keinem Verhältnis zu der von jedem einzelnen Einwohner genommenen Sorge um
sein den Elementen preisgegebenes Eigentum, dessen Schutz durch Begründung einer freiwilligen Feuerwehr auf diese übergeht.
Es wird daher bei der für Wohlfahrtseinrichtungen stets hilfsbereiten Bewohnerschaft sicherlich im eigenen Interesse an
Bewilligung ausreichender Geldunterstützungen nicht fehlen, so daß das Institut sehr bald lebensfähig werden und tatkräftig
in Fällen der Not eingreifen und seinen Wert zeigen kann. Mögen sich daher recht viele junge Kräfte der edlen Sache widmen
und treu dem Wahlspruche: "Einer für alle, alle für einen!" zusammenhalten und wirken. Gut Wehr!
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Jüttendorf, 6. September. Wie aus dem Inseratenteil ersichtlich, findet
nächsten Sonntag die zweite Versammlung behufs Gründung einer freiw.
Fuerwerh in Jüttendorf statt. Es scheint nun also doch eine Wehr zustande
zu kommen, nachdem die früheren Unternehmungen in dieser Angelegenheit
gescheitert waren. Hoffentlich bringt die Ortsvertretung dieser guten
Sache die ihr gebührende Anerkennung und Unterstützung entgegen und
stellt der Wehr an Stelle der alten, nicht mehr zeitgemäßen Spritze
eine neue, mit den neuesten Einrichtungen versehene Spritze zur
Verfügung. Dem Vernehmen nach haben in der am 28. August stattgefundenen
Vorversammlung bereits 32 Mann ihren Beitritt zur Wehr erklärt, weitere
etwa 20 Mann sollen inzwischen auch eine Zusage gemacht haben, sodaß
auf eine Stärke von etwa 50 Mitgliedern gerechnet werden kann. Dies ist
völlig ausreichend. Wünschen wir den Herren, die sich bemühen die Wehr
ins Leben zu rufen, besten Erfolg sowie die Anerkennung der Ortsvertretung.
Jüttendorf, 2. Oktober. Heute nachmittags wurde im Vereinslokale die
erste Monatsversammlung der freiw. Fuerwehr abgehalten. Nach Erledigung
der Tagesordnung instruierte Herr Kürschnermeister Herz, früherer Oberführer
der Senftenberger Turner-Feuerwehr, die Mannschaften über Verhalten beim
Ausbruch eines Brandes und über ihre Tätigkeit beim Feuer. Es ist in
Aussicht genommen, am nächsten Sonntag morgens eine praktische Uebung
abzuhalten, im Falle die Ortsverwaltung die Dorfspritze dazu hergiebt
und hat Herr Herz auch hierzu seine Anwesenheit zugesagt, um die nötigen
Anleitungen zu geben. Man sieht, daß es dem jungen Verein ernstlich
darum zu tun ist, sich die Kenntnisse anzueignen, die für jedes Mitglied
erforderlich sind. Hoffen wir, daß ihm auch die gebührende Anerkennung
gezollt wird.
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Jüttendorfer Spritzenhaus
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Aufnahme <= 1945 Sammlung Hans Hörenz (Gerda Staude)
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Nach den textlichen Ausführungen des Senftenberger Anzeiger
des Jahres 1904 bewegen wir uns zeitlich nunmehr in die Mitte der 1930er
Örtlich wandern wir einige hundert Meter östlich. Nämlich vor das Depot
der Senftenberger Feuerwehr.
Auch wenn der stichhaltige Beweis nicht erbracht werden kann, so bin
ich ziemlich sicher, daß die beiden Aufnahmen links und rechts von
ein und derselben Schauvorführung stammen.
Datumstechnisch haben wir bei den Fotos schlechte Karten. Zwischen
1933 und 1945 ist praktisch alles möglich. Da man sicher nicht zu jeder
x-beliebigen Übung die Riesenlettern am Steigerturm anbrachte, wäre es
möglich, daß es sich um das Jahr 1938 (60. Gründungsfest der Senftenberger
Wehr) handelte.
Noch viel schwieriger gestaltet sich die Datierung und vor allem die
Verortung der letzten Fotografie. Sicher ist lediglich, daß es sich
wiederum um Senftenberger Kameraden handelt. Wilhelm Kaiser ist rechts
zu erkennen. Ich taxiere die Aufnahme auf das Ende der 1930er Jahre,
wenn nicht sogar Anfang 1940er.
Daß man bei der Senftenberger Feuerwehr nicht nur das "In Pose-Stellen",
sondern auch den zackigen Aufmarsch beherrschte, davon kann man sich in
den nachfolgenden bewegten Bildern überzeugen...
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Aufnahme <= 1945 Sammlung Gerda Staude
Aufnahme <= 1945 Sammlung Hans Hörenz (Gerda Staude)
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